Der Schauspieler Max Irons spricht im Interview mit der StZ über seinen neuen Film und die Zusammenarbeit mit dem Hollywoodstar Helen Mirren.

Stuttgart - Das darstellerische Talent wurde Max Irons in die Wiege gelegt: Seine Eltern sind der britische Oscar-Gewinner Jeremy Irons und die ebenfalls preisgekrönte irische Theater-Schauspielerin Sinéad Cusack. Vergangenes Jahr war Irons in „The Riot Club“ zu sehen, demnächst folgt das Drama „Harvest“. Erst einmal läuft aber am Donnerstag der Film „Die Frau in Gold“ in den deutschen Kinos an. Darin ist Max Irons unter anderem an der Seite von Helen Mirren zu sehen.

 
Mister Irons, könnten wir uns eigentlich auf Deutsch unterhalten? In Ihrem neuen Film „Die Frau in Gold“ hatten Sie ja als österreichischer Opernsänger im Dritten Reich immerhin einige deutsche Dialoge zu sprechen.
Oh bitte, testen Sie mich bloß nicht. Denn mein Deutsch ist leider nicht sonderlich gut. Wie meistens bei solchen Filmen blieb nicht die Zeit, die Sprache wirklich intensiv zu lernen, also geht man die Sache sehr mechanisch an. Ich konnte meine Sätze einigermaßen richtig aussprechen, aber ich hätte mich nicht jenseits des Drehbuchs auf Deutsch unterhalten können.
Ist es nicht ein seltsames Gefühl, Sätze zu sprechen, die man eigentlich nicht versteht?
Absolut. Vor allem als Schauspieler. Die Sprache ist ja ein wichtiges Instrument für uns, mit dem sich viele kleine Nuancen ausdrücken lassen und das man deswegen voll im Griff haben sollte. Aber in diesem Fall blieb mir nichts anderes übrig, als meinem Sprachcoach zu vertrauen.
Sie standen mit einigen deutschen Schauspielern vor der Kamera, Tom Schilling etwa oder Nina Kunzendorf. . .
. . .und wann immer die sich unterhalten haben, habe ich natürlich kein Wort verstanden. Ich war schon froh, dass ich mit meinem Sprachcoach zumindest auch ihre Dialoge durchgearbeitet hatte. So wusste ich wenigstens dann, wenn die Kamera lief, was sie sagen. Aber sobald das nicht mehr der Fall war, war ich aufgeschmissen.
Die Kollegen haben Sie doch aber hoffentlich nicht auflaufen lassen?
Nein, nein, keine Sorge. Alle waren immer ganz reizend zu mir. Und sprachen natürlich viel besser Englisch als ich Deutsch. Nur am ersten Tag war die Sache ein bisschen peinlich. Da saßen wir alle beisammen und gingen gemeinsam das Drehbuch durch. Ich fragte naiv in die Runde, wer denn noch alles kein Deutsch sprechen würde. Damit trat ich aber voll ins Fettnäpfchen: Alle außer mir sprachen Deutsch. Sogar meine kanadische Kollegin Tatiana Maslany, die meine Frau spielt, und Allan Corduner aus England, der ihren Vater spielt. Ich war mir sicher, dass ich sofort gefeuert und durch einen echten österreichischen Opernsänger ersetzt werde.