Viele Ihre Kolleginnen machen derzeit auf sich aufmerksam, weil sie die geringeren Gagen für weibliche Darsteller in Hollywood anprangern. Wie sehen Sie das?
Ich höre immer wieder, das sei mutig. Aber was ist denn bitte daran mutig, wenn man einmal die Fakten ausspricht? Natürlich ist es unfair, wenn die Hauptdarstellerin wesentlich schlechter bezahlt wird als der Hauptdarsteller. Das ist eine Tatsache. Und ich finde das natürlich nicht richtig.
Frauen haben es in Hollywood immer noch schwerer als Männer?
Ich würde sagen: Frauen mit einer eigenen Meinung sind nicht besonders populär.
Können Sie sich nach drei Oscars und neunzehn Nominierungen überhaupt noch über weitere Preise freuen?
Ich denke nie über Oscars und Auszeichnungen nach, bis man mich in Interviews danach fragt. Wenn ich an einem Film arbeite, geht mir alles mögliche im Kopf herum, aber nicht der Oscar. Ehrlich gesagt, bereitet mir diese Frage Unbehagen.
Sind Sie in Fragen des Lebens eher leidenschaftlich oder analytisch?
Leidenschaftlich. Ich empöre mich schnell über Dinge und fälle Urteile. Und im Nachhinein liege ich in fünfzig Prozent der Fälle falsch(lacht). Aber dazu stehe ich.
Wo lassen Sie all die Emotionen, die Sie uns auf der Leinwand zeigen, nach der Arbeit?
Ich nehme sie nicht mit nach Hause. Deswegen gehe ich ja eigentlich zur Arbeit, um all diese Gefühle herauszulassen. Wahrscheinlich würde ich zuhause alle in den Wahnsinn treiben, wenn ich diese Möglichkeit nicht hätte. So kann ich diesen ganzen Irrsinn irgendwo ausleben. Ich sage immer: Die Schauspielerei ist meine Nahrung, mein Lebenselixier.