Schon sind wir beim Wahlkampf. Was sind dann die Themen. Wo wollen Sie punkten?
Die SPD kann ganz gut punkten mit dem, was wir in der Landesregierung geschafft haben. Das Land ist in unserer Regierungszeit insbesondere wirtschaftlich deutlich dynamischer geworden, wir haben den Arbeitsmarkt weiter verbessert. Aber der Fachkräftemangel ist die größte wirtschaftliche Herausforderung fürs Land. Es kommt darauf an, welche Antworten für die Zukunft wir darauf geben. In der Haushaltspolitik sehen wir, dass sich die Sparmaßnahmen auszahlen. Das können wir vorweisen. Bei allem Sparen vergessen wir aber auch das Investieren nicht, zum Beispiel beim Hochschulpakt 2020 oder bei den Investitionen in Bildung, Forschung und Innovation.
Das klingt sehr sach- und nicht personenorientiert.
Sie haben mich nach den Themen gefragt. Wir haben mit Nils Schmid einen exzellenten Spitzenkandidaten. Er ist sehr bekannt und hat eine breite Zustimmung, in der Partei sowieso, aber auch darüber hinaus. Er ist nach vor ein sehr junger Spitzenkandidat. Das unterstreicht den Anspruch der SPD, für die Zukunftsthemen des Landes zu stehen. Wir haben einen überaus beliebten Ministerpräsidenten. Die Grünen werden ihren Wahlkampf stark auf die Person Kretschmann ausrichten. Das halte ich auch für richtig. Wir wissen beide, dass wir nur gewinnen könne, wenn beide Partner stark sind. Das werden wir auch schaffen.
Kann man die CDU aus Gesprächen ausklammern, auch wenn sie wieder die stärkste Partei wird?
Koalitionsverhandlungen brauchen inhaltliche Gemeinsamkeiten. Bei der CDU sehe ich momentan weder in der Wirtschafts-, noch in der Finanz- noch in der Bildungspolitik, also bei den Kernthemen des Landes irgendein inhaltliches Angebot, das für uns oder die Grünen interessant wäre. Deswegen glaube ich nicht, dass es für jemanden attraktiv ist, über andere Koalitionen zu sinnieren. Die CDU ist nach wie vor in vielen Feldern rückwärts gewandt.
Sie reden über Ihren Koalitionspartner auf Bundesebene.
Diese Erfahrung bestärkt mich aber. Wir erleben auf Bundesebene bei einer ganzen Reihe von Themen, dass trotz klarer Vereinbarungen im Koalitionsvertrag politische Ausrichtungen bei der CDU den Alltag schwierig machen. Etwa beim Mindestlohn: trotz einer klaren Verabredung haben wir über Monate mit der CDU darum ringen müssen. Auf Bundesebene ist die CDU schon schwierig. Was Modernität angeht, scheint mir die CDU auf Landesebene aber noch Meilen hinter der Bundes-CDU hinterher zu hinken.
Wie wird der Wahlkampf zwischen Grün und Rot?
Krampfhaft nach Themen zu suchen, bei denen wir uns womöglich noch zu Lasten unseres Koalitionspartners profilieren können, ist keine erfolgversprechende Strategie. Eine Wahl ist ja nicht nur eine Abstimmung über eine Regierungsbilanz, sondern auch über Zukunftsantworten. Unser Ziel muss sein, dass die SPD die Partei ist, der man die Zukunft des Landes am liebsten anvertraut.
Wollen Sie in den Landtag?
Ich werde auf jeden Fall der Landespolitik treu bleiben.