Zwischen 2006 und 2010 hat Roberto Hilbert für den VfB Stuttgart in der Fußball-Bundesliga gespielt. Vor dem Wiedersehen mit seinem Ex-Club am Samstag spricht der Mann von Bayer Leverkusen über dessen Entwicklung.

Mit Bayer Leverkusen trifft Roberto Hilbert (29) morgen auf seine alten Kollegen aus Stuttgart. „Die Fehler aus den letzten Spielen werden wir abstellen – schon jetzt gegen den VfB“, sagt Hilbert.
Herr Hilbert, wer steckt in einer schlimmeren Krise – Bayer Leverkusen oder der VfB Stuttgart?
Ich sehe uns in keiner Krise, denn unsere Ausgangsposition ist nach wie vor gut. Wir sind immer noch Zweiter in der Bundesliga und stehen im Pokal-Viertelfinale sowie im Achtelfinale der Champions League. Insofern haben wir alles selbst in der Hand.
Aber Bayer hat zuletzt gegen Frankfurt, Bremen und Freiburg verloren.
Das war natürlich sehr enttäuschend, aber wir haben es aufgearbeitet und analysiert. Am Ende der Vorrunde hat uns etwas die Kraft gefehlt. Und in Freiburg war es so, dass wir zu viele Chancen vergeben haben und im entscheidenden Moment nicht konzentriert waren. Das werden wir abstellen – schon jetzt gegen den VfB.
Ist das noch ein besonderes Spiel für Sie?
Ja, ich fühle mich dem Verein und der Stadt sehr verbunden. Zudem ist Christian Gentner ein Freund von mir. Auch unsere Frauen verstehen sich gut. Wir telefonieren regelmäßig und schicken uns SMS.
Dann verfolgen Sie ja auch den Weg des VfB, der seit längerer Zeit nach unten führt. Wo sehen Sie die Gründe dafür?
Ich denke, dass der Club nach der Meisterschaft 2007 den Zug verpasst hat, dauerhaft eine absolute Spitzenmannschaft in der Bundesliga zu werden. Damals waren alle Möglichkeiten vorhanden – ich denke, auch die finanziellen. Aber es wurde vielleicht der eine oder andere Fehler gemacht. Und deshalb steht der VfB heute nicht mehr so gut da wie damals.
Welche Fehler?
Hinterher weiß man es ja immer besser. Aber im Rückblick muss man schon sagen, dass die Transfers nicht immer gepasst haben und dass vielleicht nicht die richtigen Investitionen getätigt worden sind, um das Team weiter zu verstärken.
In Leverkusen läuft es anders?
Man sieht ja die Entwicklung. Bayer ist ein hervorragend organisierter Verein – mit klugen Köpfen an der Spitze. Da werden keine verrückten Sachen gemacht. Vielmehr gibt es einen klaren Plan – und entsprechend wird gehandelt.
Der Club ist das eine. Aber wenn Sie frei entscheiden könnten, wo Sie leben wollen – lieber in Stuttgart oder in Leverkusen?
Eine gemeine Frage. Meine Familie und ich fühlen uns in Leverkusen wirklich sehr wohl. Aber Stuttgart ist für uns zu einer zweiten Heimat geworden.