Aufstieg Stefan Mappus kommt, wie er stolz betont, aus bescheidenen Verhältnissen. Der Schuhmachersohn wurde 1966 in Pforzheim geboren und ist, auch das hat er dieser Tage verraten, ein gläubiger evangelischer Christ, der jeden Tag betet. Nach dem Abitur folgte das Studium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. 1996 zog er in den Landtag ein. Gefördert vom Ministerpräsidenten Erwin Teufel avancierte er schnell zum Staatssekretär und Umwelt- und Verkehrsminister.

 

Verantwortung Der entscheidende Karriereschritt gelang ihm 2005, als er sich gegen den damaligen Agrarminister Peter Hauk bei der Wahl zum CDU-Fraktionschef durchsetzte. Zielstrebig baute er sich zum potenziellen Nachfolger des Ministerpräsidenten Günther Oettinger auf. Als dieser bekannt gab, als EU-Kommissar nach Brüssel zu wechseln, reagierte Mappus blitzschnell. Seit gut einem Jahr amtiert der inzwischen 44-Jährige nun in der Stuttgarter Villa Reitzenstein.

Herausforderung Zwei Ereignisse prägen die bisherige Amtszeit des Pforzheimers: der Protest gegen Stuttgart 21, der am 30. September vergangenen Jahres in den Polizeieinsatz im Stuttgarter Schlossgarten mündete, und das Atomunglück von Fukushima, das Mappus als bis dahin vehementen Befürworter der Atomenergie auf dem falschen Fuß erwischte. Und das kurz vor der Wahl. Nun will er verhindern, dass die CDU erstmals seit fast 58 Jahren die Regierungsmacht im Land verliert.