Sport: Dominik Ignée (doi)

Was haben Sie in England für eine Mannschaft kennengelernt?
Was ich vor Ort vorgefunden habe, war eine tolle Truppe, die irgendwie die Identität verloren hat in den letzten Jahren. Diese Identität versuche ich ihnen wieder einzuhauchen. Die, die Spaß daran haben, bekunden mir das, die, die das nicht verstehen wollen, werden nicht bei uns bleiben.

Sie sagten eben, Sie schauen nur nach vorne. Aber wie halten Sie es mit der Tradition. Mercedes ist nun einmal eine extrem traditionsbewusste Marke, vielleicht mehr als jede andere.
Wissen Sie, wir leben in einer so schnelllebigen Zeit, die Zeitung von gestern interessiert heute niemanden mehr. Deswegen geht es einfach immer nur um den unmittelbaren Erfolg und um das Jetzt. Natürlich ist die Story von Mercedes eine großartige. Die Geschichte der Silberpfeile, Alfred Neubauer – ich könnte alles darüber lesen! Das ist einerseits so weit weg, andererseits aber so wichtig, irgendwie auch für mich. Ich habe mich in diese Thematik eingearbeitet, um zu verstehen, wo Mercedes herkommt. Aber die Rennergebnisse der Vergangenheit, die helfen heute nicht, besser zu werden.

Wird man Sie in der DTM an der Boxenmauer sehen?
Ich bin in der DTM immer an der Boxenmauer gestanden aufgrund der Verteilung. Wir haben ja zwei Pitwalls, und Gerhard Ungar hat mich in den letzten Jahre immer gebeten, ein wachsames Auge zu haben. Das mache ich zwar gerne, bin aber nicht in die Strategie involviert. So bin ich gewissermaßen der stille Beobachter und mache mich ein bisschen wichtig . . .

. . . der Exekutor . . .
. . . um Gottes willen. Bradley Lord, der in England jetzt unsere Pressearbeit macht, hat mir gesagt: Du kannst hier nicht „exekutieren“ sagen. Das klingt so schroff. Sag „Entscheidung“.