Peter Kuhn ist seit wenigen Wochen der neue Vorsitzende der Vereinigung Cannstatter Vereine (VCV). Wir haben ihn „auf ein Zuckerle“ getroffen.

Cannstatt Mitte - Was wäre Bad Cannstatt ohne seine Bewohner? In einer Serie stellen wir Cannstatter Persönlichkeiten vor, sprechen mit ihnen über Privates, aber auch über Aktuelles aus dem Stadtbezirk.

 
Herr Kuhn, was darf es für Sie am liebsten zu trinken sein, Wein oder Wasser?
Wein. Bei Weißwein ist mir Riesling am liebsten, bei Rotwein Lemberger.
Und wenn Sie dabei in Ihren Kalender schauen, was steht in der kommenden Woche an?
Sehr viel Arbeit. Erst die Geburtstagsfeier eines Mitglieds unserer Mondlöscherabteilung im Kübelesmarkt Bad Cannstatt und am Freitag auf dem Marktplatz von Bad Cannstatt der Abendmarkt. Der findet ja jeden Freitagabend immer unter einem anderen Motto bei gutem Wein, einer großen Auswahl an Speisen und Musik statt. Dort treffe ich in geselliger Runde sehr viele Bad Cannstatter und betreibe ganz nebenbei Kontaktpflege.
Wie lange leben Sie schon in Bad Cannstatt?
Ich lebe seit Abschluss meines Bauingenieur-Studiums im Jahr 1999 in Bad Cannstatt. Aber bereits mein Großvater und Vater waren beziehungsweise sind gebürtige Cannstatter und somit fühle ich mich unserem schönen Stadtbezirk besonders verbunden.
Was mögen Sie an Bad Cannstatt?
Neben dem kulturellen und kulinarischen Angebot mag ich besonders das vielfältige Vereinsleben in allen Bereichen aus Sport, Musik, Brauchtums- und Kulturpflege. Und durch die zahlreichen Veranstaltungen wie zum Beispiel den Abendmarkt, das Brezelfest, Wein statt Wasser oder die Kurparkkonzerte, die von der Vereinigung Cannstatter Vereine organisiert werden, haben alle die Möglichkeit, sich in geselliger Runde zu treffen und auszutauschen. Und nicht zuletzt: Was wäre Stuttgart ohne Bad Cannstatt? Sogar der erstklassige VfB spielt in Bad Cannstatt! Das Volksfest und das Frühlingsfest finden hier statt. Die Schleyerhalle und die Porsche Arena sind ebenso wie die Wilhelma in Bad Cannstatt. Hier haben wir die Mineralbäder und selbst der Neckar fließt nicht durch Stuttgart, sondern durch Bad Cannstatt!
Was mögen Sie weniger am Stadtbezirk, wo gibt es Verbesserungspotenzial?
Ganz allgemein ist die Außenwahrnehmung von Bad Cannstatt sehr verbesserungsfähig. Das beginnt mit der Gestaltung des Wilhelmsplatzes und endet sicherlich nicht bereits in der Marktstraße, aus der die Fachgeschäfte nach und nach abgewandert sind, Ladenlokale leer stehen und es fast ausschließlich Ladenketten, Ein-Euro-Shops oder Beautysalons und Frisöre gibt. Außerdem fehlt es Bad Cannstatt, als größtem Stadtbezirk von Stuttgart, an einem geeigneten Bürgerhaus. So gut wie jeder Bezirk hat ein Bürgerhaus, das von den Vereinen genutzt werden kann, nur dem größten Stadtbezirk mangelt es an einem solchen. Außerdem gibt es einen erheblichen Renovierungsstau und Sanierungsbedarf am Kursaal.
Wo trinken Sie Ihren Wein am liebsten?
In der Weinstube Zaiß. Ich wohne sogar direkt über dem Lokal.
Als neuer Vorsitzender der Vereinigung Cannstatter Vereine (VCV) kennen Sie die Vereinslandschaft in Bad Cannstatt ja recht gut. Immerhin hat die VCV mehr als 60 Mitgliedsvereine. Wie finden Sie das Vereinsleben hier?
Das Vereinsleben von Bad Cannstatt zeichnet sich durch ein sehr reichhaltiges und hervorragendes Angebot an Sport, Musik, Brauchtum und Kultur aus. Meines Erachtens gibt es keinen Stadtbezirk, der besser und vielfältiger aufgestellt ist.
Was haben Sie in Ihrer neuen Funktion als VCV-Vorsitzender vor?
Nachdem sich die VCV in den vergangenen Jahren – neben der Erarbeitung eines Bürgerhauskonzeptes für den Kursaal – überwiegend mit der Organisation der Advents- und Kurkonzerte für die Interessen der Chöre und Musikvereine eingesetzt hat, möchte der Vorstand sich wieder vermehrt um die Interessen aller Vereine kümmern. Dazu gehören auch die Sport-, Brauchtums- und Kulturvereine. Das könnte zum Beispiel mit gemeinsamen Veranstaltungen geschehen, bei denen sich die einzelnen Mitgliedsvereine präsentieren können. Als Mitglied von mehreren Vereinen, nicht nur in Bad Cannstatt, halte ich diese Neuausrichtung für richtig.