Weil er HSV-Profi Rafael van der Vaart einen Leberharken verpasst hat, ist Antonio Rüdiger am Sonntag vom Platz geflogen – schon zum zweiten Mal. Der VfB-Verteidiger weiß, dass er einen schweren Fehler begangen hat.

Wegen einer Tätlichkeit gegen Rafael van der Vaart ist Antonio Rüdiger am vergangenen Sonntag vom Platz geflogen – schon zum zweiten Mal. Der VfB-Verteidiger weiß, dass er einen schweren Fehler begangen hat.

 
Herr Rüdiger, wie war die Nacht nach Ihrem Platzverweis?
Sehr schlecht. Ich habe kaum geschlafen.
Wie haben Sie die Szene erlebt?
Rafael van der Vaart hat rumgepöbelt, mich provoziert und mir seinen Ellenbogen in die Rippen gedrückt. Dann ist er viel zu theatralisch zu Boden gefallen. Trotzdem war meine Reaktion nicht richtig. Ich habe die Mannschaft im Stich gelassen und mich damit selbst sehr runtergezogen.
Wie konnte das passieren?
Ich bin ein sehr emotionaler Spieler, manchmal bin ich noch zu hitzig. So etwas darf mir nicht passieren. Als ich in der Kabine saß, ist für mich eine Welt zusammengebrochen. Es ist einfach nur traurig.
Es war bereits Ihr zweiter Platzverweis wegen einer Tätlichkeit. Was wollen Sie tun, damit es nicht ein drittes Mal passiert?
Ich bin jetzt auf jede Hilfe angewiesen, und nehme auch jede Hilfe an. Für mich ist das ein weiterer Lernprozess in meiner Karriere. Ich muss meine Emotionen besser kontrollieren. Das ist ein fetter Denkzettel, den ich mir da verpasst habe.
Zuletzt waren Sie Stammspieler. Wie groß ist die Sorge, dass sich während ihrer Sperre andere Verteidiger unentbehrlich machen?
Es wartet harte Arbeit auf mich, und es wird nicht einfach zurückzukommen. Aber es gibt nichts und niemanden, vor dem ich Angst habe. Ich habe in meinem Leben noch nie etwas geschenkt bekommen. Ich werde es auch jetzt wieder allen zeigen.