Im Entwicklungszentrum Weissach wird derzeit kräftig investiert. Auch die Belegschaft ist deutlich aufgestockt worden. Wie wird es in diesem Jahr weitergehen?
Wir und unsere Entwicklungspartner haben massiv eingestellt und beschäftigen heute etwa 6000 Mitarbeiter an den zugehörigen Standorten. Dieses Jahr werden allein wir insgesamt an die 400 neue Mitarbeiter einstellen. Der Bedarf wächst, wir investieren viel Geld in neue Modelle, alternative Antriebe, aber ebenso in die weitere Verbesserung der Verbrennungsmotoren. Deshalb bauen wir auch ein neues Antriebsprüfzentrum. Ferner haben wir den Motorsport massiv aufgestockt. Allein 200 Mitarbeiter im Werksteil Flacht arbeiten direkt am LMP1-Projekt, also der Topkategorie der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC. Hinzu kommen viele Mitarbeiter aus anderen Bereichen des Entwicklungszentrums, die für dieses Projekt arbeiten wie etwa an den Prüfständen oder der mechanischen Fertigung. In diesem Jahr treten wir nach langer Zeit wieder in der WEC und damit auch beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans Mitte Juni an. Auch im GT-Sport haben wir ein sehr starkes Engagement. Das Motorsportprogramm ist sicher das intensivste von Porsche in den vergangenen 25 Jahren.
Finden Sie die Fachkräfte, die Sie benötigen oder spüren Sie auch den Fachkräftemangel?
Wir haben in den letzten drei Jahren rund 1400 Mitarbeiter für das Entwicklungszentrum eingestellt, dazu gehören die Standorte in Weissach, Hemmingen und Bietigheim-Bissingen. Dabei haben wir keine Schwierigkeiten gehabt, die gewünschten Fachkräfte zu finden. Porsche ist ein sehr beliebter Arbeitgeber.
Zahlen Sie besser als die Konkurrenz?
Nein, wir zahlen ähnlich wie die Wettbewerber. Wir müssen die Leute nicht mit Geld anlocken. Ich habe in den letzten Jahren nie gehört, dass das Gehalt den Ausschlag für die Annahme einer Stelle gegeben hätte. Früher hat man bei Porsche eher etwas weniger verdient als bei den großen Autoherstellern.
Vor gut drei Jahren hat VW-Chef Martin Winterkorn auf einer Betriebsversammlung in Weissach angekündigt, dass Porsche konzernweit die Verantwortung für den sogenannten Modularen Standard-Baukasten MSB erhält und damit die Federführung auch bei Modellen anderer Marken, die diesen Baukasten nutzen. Bis jetzt nutzt ihn aber nur der Porsche Panamera.
Das gilt für die nächste Generation des Panamera. Es wird weitere Nutzer geben.
Wann?
Das hängt immer auch von Lebenszyklen ab. Da gibt es mögliche Plattformnutzer, die gerade ihre Modellpalette erneuert haben. Deshalb muss man hier etwas Geduld haben. Doch es gibt sehr intensive Überlegungen zu diesem Thema.