Der Bernhausener Fußball-Abteilungsleiter Nikolaos Kalantidis über die sportliche Misere beim Vorjahresdritten.

Bernhausen - Die Bezirksliga-Fußballer des TSV Bernhausen waren in der vergangenen Saison als Tabellendritter das große Überraschungsteam. Ein solches sind sie auch in diesem Spieljahr wieder – weil sie nun den vorletzten Platz belegen. Die Filderstädter warten seit acht Spielen auf einen Sieg. Zur sportlichen Krise am Fleinsbach äußert sich der Abteilungsleiter Nikolaos Kalantidis im Interview.

 

Herr Kalantidis, wenn Ihnen vor der Runde jemand gesagt hätte, dass Ihr Team nach 13 Spielen auf dem vorletzten Platz steht, wie wäre Ihre Reaktion gewesen?

Ich hätte es ihm natürlich nicht geglaubt. Nach der vergangenen Saison war das ja überhaupt nicht abzusehen.

Wie erklären Sie sich den sportlichen Absturz?

Wir haben aktuell zu viele wichtige Spieler, die verletzt ausfallen. Es sind genau sieben. Für sie müssen jetzt oft junge und unerfahrene Spieler ran, die mit dem Druck nicht umgehen können.

Es wäre nicht ungewöhnlich, würde der Verein in dieser Situation die Trainerfrage stellen. Wie sehr wackelt der Stuhl von Peter Weinmann?

Gar nicht. Die Verantwortlichen und die Spieler stehen hinter ihm. Ein Rauswurf kommt nicht in Frage. Wir haben auch keinen Plan B. Alle müssen die Ruhe bewahren und dürfen nichts tun, ohne vorher darüber nachzudenken.

Der TSV Bernhausen hat zehn Anläufe benötigt, um endlich wieder in die Bezirksliga aufzusteigen. Wie groß ist Ihre Angst, nun nach nur zwei Jahren wieder abzusteigen?

Die Angst ist auf jeden Fall da, keine Frage. Wir sind seit zehn Jahren nicht mehr in einer solchen Situation gewesen. Die Spieler nicht, der Trainer nicht und ich auch nicht. Um den möglichen Abstieg zu verhindern, müssen wir im Winter etwas machen.

Was meinen Sie konkret?

Wir müssen neue Spieler holen. Spieler, die zum TSV Bernhausen passen und die uns auch im Abstiegskampf weiterhelfen.

Auf welchen Positionen sehen Sie den größten Bedarf ?

Nach dem Ausfall von Ahmet Fidan vor allem in der Offensive.

Sind Sie diesbezüglich bereits aktiv geworden?

Wir haben schon etliche Telefonate geführt, eine konkrete Verpflichtung gibt es aber noch nicht.

Inwieweit sind jetzt die Spieler gefordert, die noch zur Verfügung stehen? Was verlangen Sie von ihnen?

Dass sie kühlen Kopf bewahren und noch mehr Ehrgeiz und Leidenschaft zeigen. Noch ist ja nichts verloren. Zu Platz acht fehlen uns nur fünf Punkte.

Am Samstag steht das Kellerduell mit dem Ligaschlusslicht TSV Rohr an. Welchen Stellenwert hat das Spiel?

Die drei Punkte müssen auf jeden Fall her. Ein Sieg wäre vor allem fürs Selbstvertrauen ganz wichtig.