In Rio gelten erstmals die neuen Regeln. Vor allem, dass es nun einfacher ist, den Torwart gegen einen weiteren Feldspieler zu tauschen, sorgt für große Diskussionen.
Das verstehe ich nicht. Unser Ziel war es, den Handball schneller zu machen, um noch interessanter fürs Fernsehen zu werden. Das ist uns gelungen. Zudem finde ich es aus Sicht der Zuschauer hochinteressant, wenn nun auch Torwarte Tore erzielen, weil das gegnerische Tor leer ist.
Greift diese Regel nicht zu sehr ins Spiel ein?
Nein. Wir haben zwei Jahre getestet. In den obersten Ligen in Russland, Brasilien, der Slowakei, bei Junioren- und Jugend-Weltmeisterschaften. Die Erfahrungen waren sehr gut. Es ist der richtige Weg für den Handball – auch wenn die Torhüter jetzt mehr laufen müssen (lächelt).
Eine weitere Regel . . .
. . . hat die Schauspielerei beendet, da ein Spieler, der sich auf dem Feld behandeln lässt, drei Angriffe pausieren muss. Mich hat schon ein Kollege vom Fußball-Weltverband Fifa angesprochen und gemeint: So eine Regel bräuchten wir auch.
Es fällt auf, dass es beim olympischen Turnier sehr viele Zeitstrafen gibt. Steckt da eine Strategie dahinter?
Haben Sie Kinder, die Handball spielen?
Ja, zwei.
Wir möchten, dass deren Sport künftig nicht mehr so gefährlich ist. Wir wollen weniger Härte im Handball haben. Also haben wir unsere Schiedsrichter instruiert, konsequenter durchzugreifen.
Die Mannschaften monieren, dass zu kleinlich gepfiffen wird.
Im Vergleich zu früher gibt es tatsächlich viel zu viele Zeitstrafen. Die Spieler werden sich an unsere Linie, weniger Härte zuzulassen, anpassen müssen. Und noch eine gravierende Änderung wird es geben.