Politik/Baden-Württemberg : Bärbel Krauß (luß)

Gastgeber Wolfgang Ischinger, der im April 1946 im baden-württembergischen Beuren geboren wurde, hat eine Bilderbuchkarriere als Diplomat hinter sich. Unter Außenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) hatte er Spitzenpositionen im Auswärtigen Amt inne; unter dessen Nach-Nachfolger Joschka Fischer (Grüne) diente der Jurist und Völkerrechtler als Staatssekretär und Botschafter. Die brisanteste Zeit seiner Karriere hat Ischinger als deutscher Botschafter in Washington verbracht. Sein erster Arbeitstag dort war der 11. September 2001 – der Tag, an dem die Al-Kaida-Anschläge auf das World-Trade-Center und das Pentagon die Welt veränderten.

 

Rolle Seit 2009 ist Wolfgang Ischinger Organisator und Gastgeber der Münchner Sicherheitskonferenz. Am Freitag beginnt das 48. Treffen in dieser Reihe. Aus dem üblichen Gipfelreigen fällt die Münchner Traditionsveranstaltung, die nach dem Krieg als „Wehrkundetagung“ begonnen hat, heraus. Denn es ist kein offizielles Ministertreffen, sondern eine illustre Gelegenheit zum inoffiziellen Meinungsaustausch über die Sicherheitsprobleme der Welt. Dieses Jahr werden mehr als 70 Länderdelegationen erwartet.

Tagesordnung Zentrales Thema ist die Frage nach „Amerika, Europa und der Aufstieg Asiens“. Was die Achsenverschiebung in Richtung Pazifik auch für Deutschland bedeutet, die Sicherheitsrelevanz von Energiefragen, Cybersicherheit, Nuklearwaffen und Raketenabwehr stehen ebenfalls auf dem Programm.