Das Geheimnis ist gelüftet: Susann Kolbe ist die neue Prinzessin des Cannstatter Quellen-Clubs. Am Freitagabend wurde die 33-Jährige inthronisiert.

Bad Cannstatt - Es ist ein Versteckspiel. Jedes Jahr aufs Neue. Als Susann Kolbe am Freitagabend via Hintereingang den Kursaal betritt, hat sich die junge Frau die Kapuze ihrer dunklen Jacke tief ins Gesicht gezogen. Und natürlich trägt sie zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht das rote, bestickte Ballkleid, in dem sie sich Stunden später den Mitgliedern des Cannstatter Quellen-Clubs präsentiert, sondern eine schlichte Jeans. In einem winzigen Zimmer im hinteren Teil des Gebäudes beginnt die Verwandlung der 33-Jährigen in Prinzessin Susann, die Erste. Die braunen Haare werden hochgesteckt, das Gesicht dezent geschminkt, die schulterfreie Robe angezogen. „Ich war den ganzen Tag über sehr hippelig“, gesteht sie lachend. „In Gedanken war ich ständig bei heute Abend.“ Allerdings: Bis zur Inthronisation ist es noch mehr als eine halbe Stunde – und das Geheimnis muss bis zum letzten Moment gehütet werden. Entsprechend klein ist der Kreis der „Mitwisser“. Vier Mitglieder des Präsidiums sind eingeweiht. Ihre Eltern sowie ein paar enge Freunde wissen Bescheid – und die frühere Prinzessin Cornelia Raupp, die Susann Kolbe an diesem Abend beim Frisieren hilft.

 

„Es ist eine große Ehre

Wird die Überraschung im Saal später glücken? Die 33-Jährige zeigt sich zuversichtlich. „Mich hat niemand darauf angesprochen, ob ich die neue Prinzessin werde.“ Auch sie selbst sei überrascht gewesen, als im Sommer die Anfrage kam. „Ich war ja noch nicht so lange Mitglied im CQC.“ Aber keine Frage: Sie wollte. „Es ist eine große Ehre. Und einmal eine Prinzessin zu sein, davon träumt doch jedes Mädchen“, schwärmt die junge Frau, die im öffentlichen Dienst arbeitet und in ihrer Freizeit gern reitet. Auch Tanzen, Joggen, Wandern und Treffen mit Freunden gehören zu den bevorzugten Aktivitäten.

Seit 2013 lebt Kolbe in Stuttgart und ist in Mühlhausen „sesshaft“ geworden. Die Liebe zur fünften Jahreszeit bringt sie aus ihrer früheren Heimat in Thüringen mit: Bereits in der ersten Klasse trat sie einer Tanzgruppe bei. Dass die 33-Jährige zu den Uhus des CQC stoßen würde, war also nur eine Frage der Zeit. Das Schöne am närrischen Treiben ? Die Antwort folgt ohne Zögern: „Ich mag die Ausgelassenheit und die Gemeinschaft. Man sammelt viele positive Erfahrungen.“ Zu diesen dürften jetzt noch einige neue dazugekommen sein.