Die Strohgäu-Kommunen Hemmingen und Ditzingen geben in der nächsten Zeit Hunderttausende Euro aus, damit die Vereine beim Trainieren gute Bedingungen vorfinden.

Die Kommunen im Strohgäu investieren einiges an Geld, um Sportanlagen zu erneuern und anzupassen. Zwei Projekte stehen derzeit in Hemmingen auf dem Plan. Noch dieses Jahr wird aus einem der Tennisplätze der Gesang– und Sportvereinigung ein Beachspielfeld. Die GSV ist mit mehr als 1600 Mitgliedern der größte Verein im Ort und gehört auch landkreisweit zur Spitze. Die Kosten betragen gut 80 000 Euro. Obwohl die Gemeinde sparen muss – der gesamte Gemeinderat habe von Anfang an hinter dem Projekt gestanden, wie Jörg Haspel (Freie Wähler) betonte.

 

Seit rund zehn Jahren spielt die GSV mit dem Gedanken, einen Tennisplatz umzuwandeln in ein Beachspielfeld. Barbara von Rotberg (FDP) unterstützte die Pläne mit einem entsprechenden Antrag zum aktuellen Haushalt. Sie sagte mit Blick auf die Folgen der Pandemie: „Dieses Feld soll einen starken Anreiz zur sportlichen Betätigung im Freien setzen, denn diesen wird es brauchen, um unsere Jugendlichen von ihren Bildschirmen wegzulocken.“

GSV soll Reihenfolge selbst bestimmen

Die Tennisabteilung verwaltet und pflegt das neue Spielfeld. Mehrere Abteilungen haben sich zusammengetan, um die künftige Nutzung für diverse Sportarten – Volleyball, Handball, Soccer, Tennis – zu planen. Das Beachspielfeld vorrangig umzusetzen, „schien auch uns naheliegend, da hiervon wohl die meisten aus dem Verein profitieren“, sagte Sabine Waldenmaier für die Freien Wähler. Gleichwohl will die Fraktion, dass die GSV selbst bestimmt, in welcher Reihenfolge sie ihre Wünsche abarbeitet. Dies hatten die Freien Wähler in einem Antrag mit der CDU auch so formuliert. Die Gespräche mit dem Verein hätten stattgefunden, auch in Bezug auf die Finanzierung, sagte der Bürgermeister Thomas Schäfer (CDU).

So teilen sich die Gemeinde und der Verein die Kosten. Die rund 40 000 Euro stemmt die GSV mit Eigenmitteln – darunter auch Spenden und über Crowdfunding –, Eigenleistungen und einer Finanzspritze vom Württembergischen Landessportbund. Die Gemeinderäte lobten dabei das Engagement des Vorstands der GSV.

CDU moniert Planungskosten

Der Rasenplatz der Gemeinde aus dem Jahr 1970 soll anno 2023 generalsaniert werden – für rund 530 000 Euro plus Flutlicht und Fördermittel. Der Platz ist laut dem Rathauschef marode, im Untergrund von Mäusen besiedelt und müsse von Grund auf neu hergestellt werden. Etwa 55 000 Euro soll ein Planungsbüro erhalten – was Wilfried Gentner (CDU) zu viel Geld findet. Im Bestand sei keine tiefe Planung nötig.

Die Bauamtschefin widersprach. Es gebe nicht allzu viele Büros für diese Aufgabe, sagte Sonja Widmann. Außerdem suchte die Gemeinde einen Gartenbauer, der die Sanierung als Generalunternehmer vornimmt – habe aber keinen gefunden. Und: Die Planung ist demnach weniger banal als gedacht. Es müsse nicht nur eine Flutlichtanlage aufgestellt werden, sondern auch alles abgetragen und die Drainage erneuert.

Mehrere Mängel in Ditzingen

Die Ditzinger sind mit ihrer Planung für die Sanierung des Kunstrasenplatzes im Stadtteil Heimerdingen in der Weissacher Straße deutlich weiter. Er soll aus mehreren Gründen für rund 400 000 Euro saniert werden: Der Platz hat laut der Stadtverwaltung das Ende der durchschnittlichen Lebenszeit erreicht, was auch die immer weiter steigenden Reparatur- und Unterhaltskosten zeigen würden.

Auch hat der Platz ein mit einem speziellen Granulat verfüllten Belag. Das Granulat sei zwar ein umweltfreundliches Recyclingprodukt auf Basis ausgedienter Altreifen – allerdings sei der Eintrag in die Umwelt in Form von Mikroplastik nicht unerheblich, so die Verwaltung. Außerdem heizt sich der Belag im Sommer zusätzlich auf, weil das Granulat schwarz ist.

13 Kilo Sand pro Quadratmeter

Mit einem Planungsbüro für Sportplätze und den Fußballern an Bord hat sich die Stadtverwaltung in der Umgebung Plätze mit verschiedenen Belägen angesehen und bespielt. Die Wahl fiel auf ein teilsandverfülltes System mit geraden und gekräuselten Fasern. Pro Quadratmeter kommen ungefähr 13 Kilo Sand zum Einsatz. Auch hier hoffen alle Beteiligten auf Fördermittel, die bis zu einem Drittel der Projektsumme finanzieren. Kommt gegen Ostern ein positiver Bescheid, schreibt die Stadt die Arbeiten aus. Sonst beraten die Gremien erneut.