Iranisch-russisches Abkommen Trump überschattet das Bündnis der Geächteten
Das iranisch-russische Abkommen ist nur ein Zweckbündnis – beide Präsidenten lauern im Grunde auf ein Geschäft mit dem künftigen US-Präsidenten.
Das iranisch-russische Abkommen ist nur ein Zweckbündnis – beide Präsidenten lauern im Grunde auf ein Geschäft mit dem künftigen US-Präsidenten.
Die ganze Welt wartet gespannt, was Donald Trump in seiner zweiten Amtszeit als US-Präsident tun wird, und im Nahen Osten hängt für kaum ein Land so viel von der künftigen US-Politik ab wie für den Iran. Die Islamische Republik steckt in schweren innen- und außenpolitischen Krisen. Wenn Trump seine Politik des „maximalen Drucks“ gegen Teheran neu auflegen oder sogar Militärschläge auf iranisches Gebiet anordnen sollte, könnte es für das Regime eng werden.
Teheran versucht deshalb, sich auf die zweite Ära Trump einzustellen. Neue Atomgespräche mit Europa wie Anfang der Woche in Genf gehören ebenso dazu wie das neue Partnerschaftsabkommen mit Russland. Auch Kreml-Chef Wladimir Putin braucht alle Partner, die er bekommen kann.
Dennoch ist das iranisch-russische Abkommen ein Zweckbündnis, keine Allianz auf der Basis gemeinsamer Werte und Interessen. Putin zeigte jüngst beim Sturz des Assad-Regimes in Syrien, dass er kein Problem damit hat, einen langjährigen Partner im Stich zu lassen, wenn ihm der politische und militärische Preis einer Unterstützung zu hoch wird. Teheran würde sich im Fall einer Lockerung westlicher Sanktionen möglicherweise zu einem Stopp der Drohnenexporte an Russland überreden lassen. Sowohl Putin als auch Irans Präsident Peseschkian würden gerne mit Trump ins Geschäft kommen. Dann könnte ihr neues Partnerschaftsabkommen schnell zweitrangig werden.