Iron Maiden kommt. Nach ihrem Auftritt in Bologna macht sich die Band auf den Weg nach Stuttgart. Samt Maskottchen Eddie und ihrer Bühnenshow.

Eddie kommt rum. Oslo, Paris, Arnheim, Köln, Berlin, Bologna, das sind nur die letzten Stationen des berühmtesten Maskottchens der Rockgeschichte. Am Donnerstagabend turnte er noch in Bologna über die Bühne und machte sich gleich hernach auf den Weg nach Stuttgart, wo er am Samstag auf dem Cannstatter Wasen auftritt. Unterstützen dürfen ihn dabei Iron Maiden.

 

Wer hat Maggie Thatcher erdolcht?

Maskottchen, das hört sich so plüschig an, nach Breuni-Bär und Fritzle. Eddie ist nicht so knuffig. Und eher gefährlich. Am Tag, als mal wieder ein britischer Premierminister von seiner Partei gemeuchelt wurde, muss man daran erinnern, dass Eddie einst Margaret Thatcher erstochen hat. Auf dem Cover der zweiten Single von Iron Maiden „Sanctuary“ steht Eddie über der Leiche von Thatcher, einen Dolch in der Hand. Das war 1980. Und hatte den gewünschten Effekt: Der Boulevard regt sich fürchterlich auf. Iron Maiden war bekannt. Und zeigte Humor.

Von Bologna nach Stuttgart

Auf dem Cover der nächsten Single durfte sich Thatcher rächen, sie erschoss Eddie mit einer  Maschinenpistole.  Seitdem gehört Eddie unverrückbar zum Heavy-Metal-Kosmos, taucht auf den Plattenhüllen von Iron Maiden und auf der Bühne auf, in vielerlei Gestalt.

Auch auf dem Cannstatter Wasen wird er dabei sein. Eddie wird in einem der 50 Laster reisen, die sich noch in der Nacht zum Freitag von Italien aus auf dem Weg ins Schwäbische machen. Und dann entsteht binnen eines Tages auf dem Gerüst der Bühne die Kulisse für den Auftritt von Iron Maiden. Am Donnerstag ist es also noch ruhig auf dem Wasen.

Was ist mit der Gastro?

Etwas Durchatmen ist angesagt nach den Konzerten von Rammstein und den Fantastischen Vier. An den Gastroständen hat man indes bereits gearbeitet und sie vergrößert. Nach dem Auftritt der Fantas hatten Besucher kritisiert, dass sie vor allem vor dem Konzert zu lange auf ihre Getränke hätten warten müssen. Wirt Helmut Kegel hatte das mit Personalnot begründet, aber gesagt, „dass er sich die Finger wund wähle, um mehr Leute zu finden und für den Samstag Abhilfe versprochen. Was wahrscheinlich Not tut: Metal-Fans sind durstig.

Kommen sie mit der Ed Force One?

400 Frauen und Männer waren bei den Fantas im Einsatz, um Getränke und Essen feil zu bieten. Laut dem hiesigen Veranstalter Michael Russ wurde für Samstag aufgestockt, 700 Menschen arbeiten in der Gastro und verkaufen Fanartikel. 615 Ordner sind im Einsatz, 220 Helfer für Aufbau und Abbau, 150 sind für die Produktion des Konzerts zuständig, 300 bei den verschiedenen Dienstleistern tätig, und 50 Männer und Frauen räumen auf. Knapp 2000 Menschen arbeiten also dafür, dass 50 000 Besucher Spaß haben.

Die sechs Mann auf der Bühne samt Eddie nicht zu vergessen. Sie sind übrigens nicht mehr mit ihrer Boeing 747 unterwegs, den einstmals bandeigenen Flieger Ed Force One, den Sänger Bruce Dickinson selbst flog, haben sie nach einem Unfall ausgemustert. Doch Luftfahrten lieben sie weiterhin, bei ihrer letzten Tour gehörte ein Jagdflugzeug der Royal Air Force in Originalgröße zur Kulisse. Was man so von anderswo her hört, scheint der Kampfflieger im Gepäck zu sein.

Achtung, Eddie ist bewaffnet

Und Eddie darf sich als Samurai verkleiden und ein Schwert schwingen. Weil man beim Metal im Allgemeinen und bei Iron Maiden im Besonderen keine Scheu vor Protzerei und Größenwahn hat, neigt auch Eddie nicht zu falscher Bescheidenheit: Er trägt den Kopf hoch, sehr hoch, in drei Meter Höhe. Fritzle, gib gut acht. Eddie ist in der Stadt.

Das Konzert

Ablauf
Iron Maiden spielt am Samstag, 9. Juli, auf dem Wasen. Einlass ist von 15.30 Uhr an. die britische Metal-Band auf dem Cannstatter Wasen. Je nachdem, welchen Sitzplatz in welcher Kategorie man erworben hatte, muss man sich nochmals kümmern. Stattfinden sollte das Konzert ja ursprünglich vor zwei Jahren in der Mercedes-Benz-Arena. Auf dem Wasen gibt es mit 18 500 Sitzplätzen allerdings weniger Sitzplätze als im Stadion. Dafür mit 31 500 Stehplätzen weit mehr Stehplätze. Wer Sitzplatzkarten in der Kategorie 2 und 3 gekauft hatte, darf oder muss nun stehen, er braucht kein anderes Ticket. Wer Karten in der Kategorie 1 gekauft hatte, muss sich über sein Kundenkonto bei der Verkaufsstelle ein zusätzliches Ticket ausdrucken. Diese Besucher müssen beide Karten mitbringen.

Anreise
Die Sonderlinie U11 fährt von 15.02 Uhr bis 17.12 Uhr alle 10 Minuten sowie von 17.21 Uhr bis 20.06 Uhr alle 7 bis 8 Minuten ab Hauptbahnhof (Arnulf-Klett-Platz) über Berliner Platz und Charlottenplatz bis NeckarPark (Stadion). Zur Abreise fährt die U11 nach Bedarf.