Seit ihrem Welterfolg „Das Geisterhaus“ hat die chilenische Schriftstellerin Isabel Allende ihr Romanreich immer weiter ausgebaut. Dass sie sich dabei immer treu geblieben ist, beglückt ihre Leser und reizt ihre Kritiker.

Kultur: Stefan Kister (kir)

Ihre Enkel würden immer sagen, sie hätte ein ganzes Dorf im Kopf, bekannte Isabel Allende gerade in einem Interview, und tatsächlich schöpfe sie seit 40 Jahren aus diesem Universum, hier finde sich alles, was sie brauche, Mörder, Huren, Heilige, Mütter und Töchter. Bleibt man in diesem Bild, kann man sagen, alles in diesem Dorf ist um ein einziges Gebäude herum entstanden: Jenes „Geisterhaus“, das ziemlich genau vor 40 Jahren, die chilenische Exiljournalistin auf einen Schlag berühmt machte. Es beherbergt die Geschichte ihrer Familie vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Sturz des demokratisch gewählten chilenischen Präsidenten Salvador Allende, eines weitläufig Verwandten der Autorin.