Das Innenministerium von Baden-Württemberg hat 50 Fälle religiös motivierter Straftaten im Jahr 2021 gezählt. Darunter waren fünf Gewaltdelikte. Im Jahr zuvor waren es weniger gewesen.

Die Zahl religiös motivierter Straftaten ist im vergangenen Jahr merklich gestiegen, darunter waren auch mehr Gewaltdelikte. Das Innenministerium verzeichnete 50 solcher Fälle im Jahr 2021, im Vorjahr waren es noch 41 Fälle, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr. Darunter waren fünf Gewaltdelikte, 2020 wurde nur ein Gewaltdelikt verzeichnet. Der Schwerpunkt der „Politisch Motivierten Kriminalität - religiöse Ideologie“ liegt nach Angaben des Ministeriums im Bereich des Terrorismus, gefolgt von Delikten der Volksverhetzung und Gewaltdarstellung sowie Nötigung und Bedrohung.

 

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„Die Fälle bewegen sich zwar noch auf einem niedrigen Niveau“, sagte Innenminister Thomas Strobl (CDU). Dies dürfe aber nicht über die anhaltend hohe Gefahr islamistisch motivierter Terroranschläge in Deutschland hinwegtäuschen. „Jihadistische Organisationen versuchen seit Jahren, Anschläge in Deutschland zu begehen und Einzeltäterinnen und -täter dafür zu gewinnen.“ Die Bedrohung durch Terrorismus sei nicht vorbei, warnte Strobl - auch anlässlich des nationalen Gedenktags für Opfer terroristischer Gewalt am 11. März. „Wir dürfen die Opfer, das unendliche Leid, die Spur der Zerstörung, die Terroranschläge auch bei uns hinterlassen haben, nicht vergessen.“

Am Freitag wird erstmals mit einem neuen nationalen Gedenktag an Terroropfer erinnert, unter anderem mit Trauerbeflaggung an allen Dienstgebäuden des Bundes. Das hatte das Bundeskabinett vor kurzem beschlossen.