In Berlin wird ein mutmaßlicher Islamist festgenommen. Er soll gemeinsam mit seinem Komplizen einen Anschlag in Deutschland geplant haben. Auch Kontakt zu Anis Amri hat es laut Ermittler gegeben.

Karlsruhe/Berlin - Von dem in Berlin unter Terrorverdacht festgenommenen Islamisten führt eine Spur zu Anis Amri, dem Attentäter vom Breitscheidplatz. Eine Telefonnummer seines mutmaßlichen französischen Komplizen Clément B. sei unter Pseudonym in Amris Mobiltelefon gespeichert gewesen, sagte eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft am Mittwoch in Karlsruhe. Daher wüssten die Ermittler, dass beide Männer Kontakt gehabt hätten. Es gebe aber keine Erkenntnisse, dass B. an Amris Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin 2016 beteiligt gewesen sei.

 

Der am Morgen festgenommene 31 Jahre alte Russe Magomed-Ali C. hat den Angaben zufolge die Berliner Fussilet-Moschee besucht, wo auch Amri verkehrte. Auch Clément B. soll sich dort aufgehalten haben. Ob die Männer sich dort begegnet sind, sei unklar.

Keine Hinweise auf Beteiligung von Amri

Clément B. sitzt in Frankreich in Haft. Die Ermittler werfen ihm und Magomed-Ali C. vor, einen Sprengstoffanschlag in Deutschland vorbereitet zu haben. B. soll außerdem einen Anschlag in Frankreich geplant haben. Laut Bundesanwaltschaft gibt es keine Hinweise darauf, dass Amri an diesen Plänen beteiligt war.

Der Tunesier Amri hatte am 19. Dezember 2016 einen Lastwagen in den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche gesteuert. Elf Menschen starben, viele weitere wurden verletzt. Außerdem hatte Amri den Lastwagenfahrer getötet. Er selbst wurde auf der Flucht in Italien erschossen.