Im Kursaal von Stuttgart-Bad Cannstatt findet am Sonntag der Kongress „Natürlich für Israel“ statt. Der Auftritt eines früheren Kommandeurs der israelischen Armee sorgt bereits im Vorfeld der Veranstaltung für Aufregung.

Stuttgart - Vor 50 Jahren haben Israel und Deutschland diplomatische Beziehungen aufgenommen. Aus diesem Grund findet am Sonntag im Kursaal von Stuttgart-Bad Cannstatt der Kongress „Natürlich für Israel“ statt. Erwartet werden zahlreiche Redner wie der Politologe Michael Wolffsohn, der über die deutsch-israelischen Beziehungen referieren wird. Ebenfalls auftreten wird Doron Almog, der über die israelische Sicherheitspolitik reden wird.

 

Der Auftritt des früheren Kommandeurs der israelischen Armee sorgt allerdings bereits im Vorfeld der Veranstaltung für Aufregung. Einige Organisationen, darunter etwa das Palästinakomitee Stuttgart, werfen Almog Kriegsverbrechen vor. Als Leiter eines Einsatzkommandos soll er im Jahre 2002 die Zerstörung von 59 Häusern in der Nähe von Rafah befohlen haben. Wie das Palästinakomitee Stuttgart mitteilt, sei inzwischen in Deutschland ein Haftbefehl gegen Almog bei der Bundesstaatsanwaltschaft beantragt worden.

Anmerkung der Redaktion (6. Februar, 9 Uhr): Das Palästinakomitee Stuttgart hat der Stuttgarter Zeitung inzwischen diese Information zukommen lassen:

Aufgrund eines bedauerlichen Irrtums haben wir (das Palästinakomitee, Anmerkung der Redaktion) in unserer Email vom Montag, 2. Februar, den Sachverhalt um den Antrag auf einen Haftbefehl gegen Doron Almog nicht richtig dargestellt. Wir möchten unsere Information daher folgendermaßen korrigieren: Das European Center for Constitutional and Human Rights e.V. (ECCHR) hat keinen Antrag auf einen Haftbefehl gegen Doron Almog bei der Bundesanwaltschaft eingereicht. Nach Auskunft des ECCHR mir gegenüber lag dies daran, dass die Zeit bis zum Besuch Almogs in Deutschland für eine Prüfung der Unterlagen durch die Bundesanwaltschaft auf keinen Fall ausgereicht hätte. Die Bundesanwaltschaft ist allerdings über den Besuch und die Vorwürfe gegen Almog unterrichtet.