Angela Merkels Rückhalt in der CDU ist am Schwinden. Ist damit auch ihre Kanzlerschaft im Niemandsland der Politik angelangt? Keineswegs, kommentier Christopher Ziedler. Er hält eine ganze andere Wendung für wahrscheinlich.

Berlin - Ein aufwühlendes Jahr neigt sich auch für Angela Merkel dem Ende entgegen. Sie hat nach dem christdemokratischen Debakel bei der Landtagswahl in Hessen endgültig erkannt, dass ihre Person Land und Leute in ihrer Partei entzweit. „Ich weiß, dass mein Gesicht polarisierend ist“, lautete ihr Satz dazu. Dem hat sie mit dem Rückzug vom CDU-Vorsitz die Spitze nehmen wollen. Die ständigen politischen Angriffe von außen und innen hatten sie mürbe gemacht. Wer will schon nächtelang mit Horst Seehofer über die Obergrenze verhandeln, der – als er sie bekommen hatte – sofort die nächste Attacke ritt? Merkel wollte das nicht mehr.