Der gebürtige Sindelfinger Niko Mahle hat sein zweites Buch veröffentlicht. Der Roman des IT-Spezialisten könnte nicht aktueller sein.

Mit seinem ersten Thriller „Das Rosenkreuzer-Komplott“ landete der Jungautor Niko Mahle einen Volltreffer. Der Schreibneuling, der hauptberuflich IT-Führungskraft eines mittelständischen Stuttgarter Unternehmens ist, verkaufte bislang rund 5000 Buchexemplare. Nun hat der 44-jährige Sindelfinger, der gemeinsam mit dem Böblinger Oberbürgermeister Stefan Belz am Stiftsgymnasium Abitur gemacht hat, seinen zweiten Roman herausgebracht. In dem Thriller „Verschwunden“ geht es um gestohlene Waffen der Bundeswehr und um einen rechtsextremen Putschversuch.

 

Die fiktive Hauptperson in dem Roman, der hauptsächlich in Stuttgart und der Region spielt, ist Nesra Bukhari, eine verdeckte Ermittlerin beim Zoll. Nachdem ihr Kollege Fränkie seit ein paar Tagen spurlos verschwunden ist, macht sie sich auf die Suche nach ihm. Zuerst nimmt sie sein Verschwinden nicht ernst, doch als sie Fränkies Wohnung betritt, ist überall Blut und die Ermittlerin findet einen ausgeschlagenen Zahn. Auf der Suche nach Antworten gerät Nesra Bukhari immer tiefer in einen Strudel aus Lügen, Korruption und Gewalt.

Mit etwas Glück sieht man den Autor beim Schreiben

„Es ist eine spannende und tagesaktuelle Geschichte“, sagt Mahle im Hinblick auf einige Ereignisse der jüngeren Vergangenheit – wie die Verschwörungstheorien der Querdenker während der Coronapandemie, die von der AfD geplante „Remigration“ von Menschen mit Migrationshintergrund oder die Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen, bei denen der Rechtsruck in der deutschen Gesellschaft deutlich spürbar war. „Es geht nicht darum, die Menschen bloßzustellen. Ich will damit aufzeigen, wie anfällig gewisse Menschen – die bislang vielleicht viel Pech in ihrem Leben hatten – sind, in solche kriminellen Machenschaften hineinzugeraten“, sagt Mahle.

Für seinen neuen Roman hat der 44-Jährige viel recherchiert. Er war beim Zoll, hat mit dem Verfassungsschutz und dem Staatsschutz gesprochen. „Es war spannend, mich in das Thema reinzufuchsen, “ meint der Autor des 500 Seiten dicken Buches. Aber auch zeitaufwendig. Zum Schreiben kommt Mahle nur an Wochenenden oder im Urlaub. Im Gegensatz zu vielen anderen Autoren bringt er seine Ideen nicht im stillen Kämmerlein zu Papier. „Ich gehe auf die Karlshöhe, setze mich in ein Café oder auf die Treppen am Feuersee und lasse mich von meinem Umfeld inspirieren“, sagt er.

Ein drittes Buch ist schon in Planung

Wenn sich Mahle nicht mit komplexen Verschwörungstheorien und rechtsextremen Abgründen beschäftigt, dann liest er in seiner Freizeit viel, treibt Sport und nimmt am kulturellen Leben in seinem Wohnort Stuttgart teil. Mit seiner Frau besucht er Theaterstücke, geht ins Ballett, in Museen oder in die Oper. „Das Schreiben ist für mich ein Ausgleich zu meinem eher trockenen Beruf“, sagt der Sindelfinger. „Ich kann in eine andere Welt eintauchen und kreativ werden. Das ist für mich mentale Erholung“, sagt er.

Das Schreiben macht dem 44-Jährigen so viel Spaß, dass er weitermachen möchte. An Ideen für ein drittes Buch mangelt es ihm nicht. Für die Recherche war er bereits einen Tag beim Landeskriminalamt zu Besuch. Mehr verrät Mahle noch nicht, außer, dass Stuttgart in dem neuen Thriller wieder eine Rolle spielen wird.

Das Buch „Verschwunden“ ist im dp Verlag erschienen. Die ISBN lautet: 978-3-9899845-9-2. Am 26. September, 19.30 Uhr, liest Mahle aus seinem neuen Thriller beim Jubiläumsherbst in der Stadtteilbibliothek Bad Cannstatt.