Italienische Ermittler haben einen kriminellen Ring mit Verbindungen zur Mafia zerschlagen. Ihm wird Mehrwertsteuerbetrug in großem Stil in Europa vorgeworfen.

Italienische Ermittler haben ein mit der Mafia in Verbindung stehendes kriminelles Netzwerk zerschlagen, dem Mehrwertsteuerbetrug im großen Stil in Europa vorgeworfen wird. Ein Gericht in Mailand stellte rund 40 Haftbefehle aus und ordnete die Beschlagnahmung von Gütern im Wert von 520 Millionen Euro an, wie die italienische Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilte. 

 

Die Verdächtigen hatten sich den Ermittlungsergebnissen zufolge nach dem europaweiten Verkauf von Computer- und IT-Zubehör nicht gezahlte Mehrwertsteuerausgaben erstatten lassen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft sollen die Beschuldigten gefälschte Rechnungen in Höhe von 1,3 Milliarden Euro ausgestellt haben. Zudem wird ihnen Geldwäsche vorgeworfen.

Die Polizei durchsuchte laut Staatsanwaltschaft Objekte in Italien und neun weiteren europäischen Ländern: in Bulgarien, Kroatien, Zypern, Tschechien, Luxemburg, den Niederlanden, der Slowakei, Spanien und der Schweiz. Zudem gab es Razzien in den Vereinigten Arabischen Emiraten. 

Giorgia Meloni bezeichnete die Ermittlungen als Erfolg

In Bulgarien, Tschechien, den Niederlanden und Spanien wurden den Angaben zufolge vier Verdächtige verhaftet, gegen die ein europäischer Haftbefehl vorlag.

Nach Einschätzung des Mailänder Gerichts stand das Netzwerk auch „mit kriminellen Mafiagruppen“ in Verbindung, was als erschwerender Strafbestand gilt. Der Staatsanwaltschaft zufolge hatten Ermittler aus Mailand und Palermo an dem Fall gearbeitet.

Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni bezeichnete die Ermittlungen als Erfolg auch für die „Bemühungen der Regierung im Kampf gegen Steuerhinterziehung“. Schätzungen zufolge entgehen dem italienischen Fiskus durch Steuerhinterziehung jährlich mehr als 80 Milliarden Euro - fast vier Prozent des Bruttoinlandsprodukts.