Nur zwei Monate nach dem schweren Beben in Italien, haben am Mittwochabend erneut zwei starke Erdbeben die Mitte des Landes erschüttert. Die Erdstöße waren selbst in der Hauptstadt Rom zu spüren.

Stuttgart - Nur zwei Monate nach dem verheerenden Erdbeben in Mittelitalien hat am Mittwochabend die Erde erneut gebebt und die Menschen in Italien in Angst und Schrecken versetzt. Der erste schwere Erdstoß ereignete sich um 19.11 Uhr zwischen den Regionen Marken und Umbrien. Das Epizentrum des Bebens der Stärke 5,4 befand sich in der Region Marken in der Nähe des kleinen Ortes Castelsantangelo sul Nera, südlich von Perugia.

 

Für die Rettungskräfte ist es schwer, die Lage einzuschätzen. „Es gibt kein Licht, der Strom ist weg und es regnet“, sagt ein Mitarbeiter des Zivilschutzes beim Eintreffen in Castelsantangelo sul Nera dem Nachrichtensender „Sky24“. Nach ersten Berichten gab es wenige Verletzte.

Die Angst ist wieder da

Die Menschen sind auf den Straßen, stehen in Angst beisammen, als die Erde um 21.18 Uhr in derselben Region ein weiteres Mal stark bebt – diesmal sogar noch stärker, noch länger, auf der Richterskala erreicht dieser weitere Erdstoß eine Stärke von 5,9 bis 6,1. Fast diesselbe Stärke hatte das schwere Erdbeben im August erreicht. Zuvor hatte es bereits weniger starke Nachbeben gegeben.

Sergio Pirozzi, der Bürgermeister von Amatrice, berichtet am Abend von neuen Schäden auch in seinem Ort. „Es gab Einstürze, aber nur von Gebäuden, die schon beschädigt waren“, sagte er laut der Nachrichtenagentur Ansa. „Natürlich weckt das wieder die Angst.“ Amatrice ist der Ort, der vom Beben am 24. August dieses Jahres am stärksten getroffen wurde. 298 Menschen kamen dabei ums Leben, die meisten von ihnen in Amatrice und Accumoli. Die italienische Regierung hatte die Schäden des Erdbebens vom August zuletzt auf rund vier Milliarden Euro geschätzt.

Die Erdstöße sind weithin spürbar

Die erneuten Erdbeben waren am Mittwochabend auch in Florenz und Bologna und auch in der Hauptstadt Rom zu spüren. Laut Medienberichten soll das Außenministerium, das im Norden der Stadt liegt, vorsorglich evakuiert worden sein.

Zunächst ist von wenigen Verletzten und mehreren eingestürzten Häusern die Rede. In der Gemeinde Visso in der Provinz Macerata soll eine Kirche aus dem 12. Jahrhundert komplett in sich zusammen gefallen sein. Die Schulen bleiben an diesem Donnerstag in Perugia und anderen Städten geschlossen.