177 Migranten verharrten seit Tagen auf dem Rettungsschiff „Diciotti“. Nun die gute Nachricht aus Italien: Das Boot darf in Sizilien anlegen.

Rom - Nach tagelangem Streit mit Malta lässt Italien ein Schiff mit 177 Migranten an Bord in Sizilien anlegen. Die „Diciotti“ dürfe in Catania einlaufen, teilte Verkehrsminister Danilo Toninelli am Montag auf Twitter mit. Allerdings sagte er nicht, wann konkret das Boot der italienischen Küstenwache in dem Hafen auf der Mittelmeerinsel anlegen darf.

 

Aus Kreisen des Innenministeriums verlautete, Innenminister Matteo Salvini habe für das Anlegen noch keine Erlaubnis erteilt. Er wolle erst Garantien, dass die Migranten von anderen Ländern aufgenommen würden. Vorher dürften sie nicht von Bord gehen.

In internationalen Gewässern verharrt

Die „Diciotti“ hatte am Mittwoch 190 Migranten aufgenommen, die auf einem überfüllten Schiff auf hoher See unterwegs waren. 13 wurden aus gesundheitlichen Gründen umgehend von der Küstenwache nach Italien gebracht. Der Rest blieb jedoch an Bord der „Diciotti“, die in internationalen Gewässern verharrte, da die Regierung in Rom darauf bestand, dass Malta die Migranten aufnehmen müsse. Zur Begründung führte sie an, dass das Flüchtlingsschiff zuerst durch ein Gebiet gefahren sei, für das Malta zuständig sei. Nach maltesischen Angaben lehnten die Migranten jedoch Hilfe ab, weil sie nach Italien wollten. Toninelli forderte daraufhin Sanktionen gegen Malta, weil es die Migranten nicht gerettet habe.

Italien beklagt sich seit längerem, dass es in der Europäischen Union die Hauptlast der Migration trage. Seit 2014 erreichten mehr als 650.000 die italienische Küste.