Die italienische Regierung mit Innenminister Matteo Salvini wollte verhindern, dass Leonardo da Vinci in Frankreich gefeiert wird.

Korrespondenten: Knut Krohn (kkr)

Paris - Die Zeichnung hängt etwas beiläufig in einer Ecke des Saales. Nichts deutet darauf hin, dass es sich um eines der großen Meisterwerke der Kunst handelt, um das es in diesem Fall bis zur letzten Minute ein juristisches Tauziehen gegeben hat. Doch nun weilt „Der Vitruvianische Mensch“ im Louvre und ist Teil der großen Ausstellung zu Ehren Leonardo da Vincis. Vor 500 Jahren ist das Genie gestorben, und noch immer wühlt sein Schaffen die Menschen auf. Bis zuletzt wollte die sehr national gesinnte Organisation Italia Nostra (Unser Italien) die Zeichnung auf keinen Fall an das französische Museum ausgeliehen sehen. Ihr Argument: das Werk sei zu fragil, um nach Paris transportiert zu werden. Die Richter sahen das nicht so und begründeten ihr Urteil mit „der außergewöhnlichen globalen Relevanz der Ausstellung im Louvre und dem Wunsch Italiens, deren kulturelles Potenzial zu erweitern“. Im Gegenzug wird das Pariser Museum im kommenden Jahr mehrere Raffael-Werke an Rom verleihen.