Elena Walf hat es geschafft nur mit Illustrationen in der Mappe an der renommierten Filmakademie in Ludwigsburg angenommen zu werden. Der Abschlussfilm der Moskauerin "Some Thing" hat Preise in Ungarn und im Iran gewonnen und wird beim Internationalen Trickfilm-Festival gezeigt.

Stuttgart - Die anderen Berge tragen reiche Schätze in sich: Gold, Öl oder Feuer. Der kleine Berg hingegen nur ein winziges, scheinbar unnützes Etwas. Ist es so schlecht etwas in sich zu haben, worüber die anderen nur lachen können? "Mein Film erzählt gar keine neue Geschichte", sagt die Filmemacherin Elena Walf. Der Stoff sei ein alter und passiere jeden Tag, an so vielen Orten. In ihrem Siebenminüter geht es um Selbstakzeptanz, um das Lachen und Auslachen der Anderen.

 

Der Film "Some Thing" ist die Abschlussarbeit von Elena Walf. Die 33-Jährige hat Animation an der Filmakademie in Ludwigsburg studiert. Dass sie überhaupt dort angefangen hat zu studieren, erstaunt die Moskauerin noch immer. "Ich hatte keine Anung wie renommiert die Schule ist", sagt sie und lacht. Das habe sie erst gemerkt, als sie ihr Studium am Institut aufgenommen hat. Von Animation hatte sie damals so gar keine Ahnung. "Ich habe mich ausschließlich mit Illustrationen beworben", sagt Elena Walf. Doch etwas scheint Andreas Hykade in ihren Arbeiten gesehen zu haben, schließlich hat sie sich gegen eine Vielzahl an Mitbewerbern durchgesetzt. Überhaupt, Hykade: "Man muss wirklich noch einmal betonen, wie toll Andreas Hykade für uns Studenten ist und wie er sich für uns einsetzt." Er habe an sie geglaubt, obwohl sie null Erfahrung hatte.

Richtiger Riecher

Hykade scheint den richtigen Riecher gehabt zu haben. Mit "Some Thing" hat Elena Walf schon zwei Kinderjurypreise gewonnen, im Iran und in Ungarn. "Das freut mich besonders, es schmeichelt mir, dass Kinder meinen Film mögen", sagt sie. Aber auch Erwachsenen gefällt der Film, bei der Filmschau BW hat sie den Preis für den besten Animationsfilm gewonnen. Tatsächlich war der Stoff ursprünglich als Kinderbuch geplant. Im Entstehungsprozess des Films, sei am Ende aber eine ganz anderee Geschichte daraus geworden. "Man kann natürlich nicht all das machen, was in einem Buch möglich wäre", sagt Elena Walf. Zumindest nicht in der vorgegebenen Zeit. Zweieinhalb Jahre hat sie daran gearbeitet.

Elena Walf arbeitet seit ihrem Abschluss als Freelancerin. Sie hat bei der Produktion für "Meine Schmusedecke" vom Studio Film Bilder mitgearbeitet, derzeit ist sie im Studio Soi in Ludwigsburg tätig.

Ihr Film "Some Thing" wird am Samstag in der BW-Rolle gezeigt, 17 Uhr im Gloria in den Innenstadtkinos.