Kurz vor Prozessbeginn gegen den Mann, der den tödlichen Raserunfall mit einem gemieteten Jaguar im März verursacht haben soll, ist am Ort des Geschehens ein Gedenkstein niedergelegt worden.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Ein großes Steinherz liegt nun an der Rosensteinstraße vorm Ufa-Kino. „Sinnlos aus dem Leben gerissen – Ihr fehlt“ haben die Eltern von Jaqueline, genannt Jaqui, und Riccardo in den Stein meißeln lassen, sowie die Namen und den Todestag der beiden: 6. März 2019. An jenem Tag raste ein 20-jähriger Mann mit einem gemieteten Jaguar durch die Stadt. An der Rosensteinstraße verlor er die Kontrolle über den Wagen. Das 550 PS starke Auto geriet ins Schleudern. Mit einer Geschwindigkeit von rund gut 100 Stundenkilometern krachte der Jaguar in den kleinen Citroën des jungen Paares. Jaqui und Riccardo waren sofort tot. Die Opfer haben nun für die Passanten in Stuttgarts Norden einen Namen und ein Gesicht. Die Eltern haben auf dem Stein auch ein Foto der beiden anbringen lassen.

 

Der Prozess gegen den Unfallverursacher beginnt am Mittwoch

Gegen den 20-jährigen Stuttgarter, der mit bis zu 168 Stundenkilometern durch die Rosensteinstraße gerast sein soll, beginnt am Mittwoch, 11. September 2019 der Prozess am Landgericht. Die Staatsanwaltschaft hat Anklage wegen Mordes gegen ihn erhoben. Es ist das erste Verfahren gegen einen Raser in Baden-Württemberg, bei dem die Ermittlungsbehörde in der Anklage diesen Tatvorwurf erhebt. Der 20-Jährige sitzt seit dem Unfall in Untersuchungshaft. Die Eltern treten in dem Verfahren als Nebenkläger auf.