Allein wegen des neuen Sanierungsgebiets wird es 2014 im Westen nicht langweilig. Doch nicht nur Neues wird angestoßen, auch so manches Projekt wie der Mehrgenerationenplatz an der Hauptmannsreute kommt nach langer Zeit zum Abschluss.

S-West - Stillstand wird es im lebendigen Westen auch 2014 nicht geben. Und schon gar nicht, nachdem sich ein neu gegründetes Forum eben so benannt hat: „Lebendiger Westen“. Dieses hat das Sanierungsgebiet im Visier, das unter anderem den Bismarckplatz, die Elisabethenanlage und das Gebiet bis zur Johannesstraße umfasst. In all diesen Ecken sind Veränderungen möglich – in diesem Jahr, aber auch darüber hinaus. Es wird aber nicht nur Neues angestoßen. So manches Projekt, das mitunter vor Jahren initiiert worden ist, wird nun umgesetzt oder kommt zum Abschluss. Geduld und ein langer Atem sind manchmal notwendig. Das weiß nicht nur der Bezirksvorsteher Reinhard Möhrle, das bekommen auch die Bürger mit.

 

Jugendverkehrsschule

Jugendverkehrsschule

Der Umzug der Jugendverkehrsschule in das Gewerbegebiet Hinterer Vogelsang ist für Reinhard Möhrle das wichtigste Projekt in diesem Jahr. „Wir gewinnen Freiraum am Diakonissenplatz, der ein Park werden kann und wir bekommen eine moderne und bessere Schule zur Verkehrserziehung“, sagt Möhrle. Die Finanzierung der neuen Schule hat es knapp in den Doppelhaushalt geschafft. Bis zur dritten Lesung musste gezittert werden.

Der Neubau und Umzug wird den Bezirk über das Jahr 2014 begleiten. Der Zeitplan sieht vor, den Vorprojektbeschluss im Juni 2014 zu fassen, Baubeginn wäre dann im Mai 2015, der Einzug erst im Juni 2016.

Umbau Johannesstraße

Johannesstraße

Der Umbau des Teilabschnitts der Johannesstraße ist eines der Vorhaben, das seit Jahren immer wieder Thema ist und 2014 nun aller Voraussicht nach umgesetzt werden soll. Eigentlich hätte das schon im Sommer 2013 geschehen sollen, doch aus der Verwaltung hieß es damals, die Pläne seien zu komplex.

Pläne dazu existieren seit vielen Jahren, zuletzt in einer Sparversion, um die vorgesehenen 360 000 Euro nicht zu überschreiten. Der Umbau wird aus Mitteln der Stadtentwicklungspauschale (Step) finanziert. Step-Projekte dürfen nicht teurer sein als eben diese Summe.

Musterhaft umgestaltet wird der Abschnitt zwischen Gutenberg- und Ludwigstraße. Dazu gehören Spielelemente, eine neue Beleuchtung und die Reparatur der Baumbeete. Außerdem wird das Kopfsteinpflaster aus dem Kreuzungsbereich entfernt, nur ein Band aus Pflastersteinen soll an die Historie der Straße erinnern. Die übrigen Kopfsteinpflaster könnte man aufheben, falls es noch einen weiteren Abschnitt geben wird, den man umbauen will. „Man muss sehen, wie es in der Bevölkerung ankommt“, sagt Möhrle. Für einen zweiten Abschnitt könnten dann Anwohner auch ihre Meinung dazu sagen. Aber fürs Erste muss mal der Musterabschnitt angegangen werden. Dieses Jahr soll es soweit sein.

Feuersee

Feuersee

Ein Dauerbrenner ist der Feuersee. Schöner könnte es um den See und die Johanneskirche herum sein. Gehirnt haben darüber haben schon manche, aber mehr als Gedankenspielerei war es bisher nicht. „Jetzt sind wir aber einen richtigen und konkreten Schritt vorangekommen“, sagt Möhrle. Tatsächlich existiert seit Ende des Jahres ein ernsthafter Entwurf, der die Umgestaltung des Südufers aufgreift – vom Büro der Landschaftsarchitekten g2. Und es gibt den Auftrag an die Architekten, in die Detailplanung zu gehen. Geld dafür steht auch zur Verfügung: 300 000 Euro.

Dieses Jahr könnte es dann eigentlich losgehen. „Die Chancen stehen nicht schlecht“, sagt der Bezirksvorsteher. Aber ob tatsächlich die Pläne schon nächstes Jahr in Bauarbeiten münden, ist noch unklar. „Ich bin da mittlerweile vorsichtig“, so Möhrle. Solche Projekte haben einen hohen Absprachebedarf innerhalb der Ämter. Das kann dauern. Auch wenn die Architekten bei ihren Entwürfen die Kostenvorgabe im Auge hatten, kann es dann doch noch teurer werden. „Eventuell müssen wir die umliegenden Firmen am Feuersee noch bitten, das Vorhaben finanziell zu unterstützen“, sagt Möhrle.

Gesundheitsamt

Gesundheitsamt

Vorausgesetzt, es läuft nach Plan, ziehen im Juli 2014 die Labors aus dem Gesundheitsamt aus, im Oktober die Mitarbeiter. Im November könnte der Umbau beginnen. Mit dem Wegzug der Labors ins Katharinenhospital wird Platz für eine Kita im Gesundheitsamt sowie die Vergrößerung der Schule für Kranke, die momentan über mehrere Standorte verteilt ist.

Auch der kleine Park am Gesundheitsamt soll etwas freundlicher gestaltet werden und zum Teil auch ein Spielplatz sein für die künftigen Kita-Kinder sowie die Patienten der Kinder- und Jugendpsychatrie. Die Gestaltung der für die Öffentlichkeit gedachten Flächen ist aus dem Fördertopf des Sanierungsgebiets finanzierbar. „Die Planung muss in diesem Jahr abgeschlossen sein, weil mit Einzug der Kita der Spielplatz fertig sein muss“, sagt der Bezirksvorsteher Möhrle.

Mehrgenerationenplatz Hauptmannsreute

Mehrgenerationenplatz

Der Mehrgenerationenplatz an der Hauptmannsreute zählt wie der Teilumbau der Johannesstraße zu den Projekten, die 2014 nach vielen Jahren des Wartens zum Abschluss kommen. Bereits seit Ende 2013 wird auf dem Platz gebaut. Eröffnung soll im Mai 2014 sein. Den Anstoß zu einem Ort für Menschen jedes Alters hatte der Jugendrat gegeben – im Jahr 2007. Es wurden Treffen mit Jugendlichen, Anwohner und einem Architekten anberaumt. Die erforderlichen 250 000 Euro wurden allerdings erst im Doppelhaushalt 2012/13 genehmigt. Doch auch dann ging es nicht voran, weil die Angebote nach der Ausschreibung zu teuer waren und eine neue Runde eingeläutet werden musste.

Sanierungsgebiet S 28

Sanierungsgebiet  28

Das Sanierungsgebiet S 28 ist ausgewiesen. 2,83 Millionen Euro stehen zunächst bereit. Das Geld fließt aus Bund, Land und Kommune. S 28 wird dem Westen lange beschäftigen, bis zu 15 Jahre. 2014 kann als Startschuss betrachtet werden, denn vom 1. Januar an ist das Eltern-Kind-Zentrum offizieller Partner der Stadtverwaltung und Geschäftsstelle des neu gegründeten Forums „Lebendiger Westen“. Diese wird die Beteiligung der Bürger bei den anstehenden Projekten innerhalb des Sanierungsgebiets organisieren und ist Ansprechpartner für die Bürger. Das alles gilt zunächst für kommenden zwei Jahre.

Erste Maßnahmen könnte die freundlichere und attraktivere Gestaltung der Elisabethenanlage sein. Sie wird nicht komplett umgestaltet, kann aber punktuell verschönert werden. Das reicht vom Rückschnitt der Bäume über das Aufstellen einheitlicher Mülleimer bis zur fröhlichen Bepflanzung der Beete.

AOK-Areal

AOK-Areal

Auf dem Gelände der AOK wird bereits gebaut. Der Bürokomplex entlang der Seidenstraße wird 2014 fertig. Im Herbst 2014 soll dann der zweite Teil des Bauvorhaben beginnen. Das wird das Wohngebäude mit Gastronomie oder Einzelhandel oder beidem und eine Kita sein. Anvisiertes Bauende ist Frühjahr 2016.

Friedrich-Eugens-Gymnasium

Friedrich-Eugens-Gymnasium

Die Baustelle am Friedrich-Eugens-Gymnasium wird 2014 fertig. „Das Projekt hilft zwei Seiten, die Anwohner gewinnen Stellplätze und die Schüler bekommen bessere Sportbedingungen“, sagt Möhrle. 65 Stellplätze sind in der Tiefgarage vorgesehen. Die Pausenhalle, die aus Spargründen lange auf der Kippe stand, wird mitgebaut. Die Schule und der Bezirksbeirat hatten sich dafür eingesetzt. Im Sommer hatte die Schule einen Spendenlauf organisiert.