Polizei und Feuerwehr werden wegen Körperverletzung, Bränden und Sachbeschädigung gerufen, sind im Kreis Esslingen aber nicht überdurchschnittlich oft im Einsatz.

Etwa 460-mal sind die Einsatzkräfte des Polizeipräsidiums Reutlingen, das für die Landkreise Esslingen, Reutlingen, Tübingen und Zollernalb zuständig ist, an Silvester in den vier Landkreisen im Einsatz gewesen. Eine separate Bilanz für den Kreis Esslingen lag an Neujahr nicht vor.

 

Insgesamt sei es in Bezug auf die Anzahl der Einsätze eine durchschnittliche Silvesternachnacht mit dem üblichen Mehraufkommen gewesen, sagt ein Sprecher. Die Polizei habe vor allem wegen übermäßigen Alkoholkonsums einschreiten müssen. Denn bei zahlreichen Körperverletzungen oder Streitigkeiten, die sich zum Teil auch zu Hause bei Beteiligten abgespielt haben, war Alkohol im Spiel.

Körperverletzungen gab es allerdings nicht nur in Privaträumen: So wurde die Polizei kurz nach Mitternacht in die Röntgenstraße in Esslingen-Zell gerufen, weil ein Mann dort gezielt Feuerwerkskörper auf eine Gruppe geworfen hatte. Dadurch erlitten eine 23 Jahre alte Frau und ein 32 Jahre alter Mann ein Knalltrauma. Einige Stunden zuvor waren zwei Kinder in Altbach verletzt worden: Die neun und elf Jahre alten Jungen hatten am Samstagnachmittag beim Fußballspielen auf einem Sportplatz eine nicht abgebrannte Silvesterrakete gefunden. Als sie diese anzünden wollten, explodierte sie in der Hand des Neunjährigen. Auch der Elfjährige wurde dadurch leicht verletzt. Beide Kinder wurden vom Rettungsdienst zur weiteren Versorgung in eine Klinik gebracht.

Auch vier Einsatzkräfte wurden verletzt: Sie erlitten Knalltraumata, weil sie mit Böllern beworfen oder mit Raketen beschossen wurden. Zudem wurden Polizistinnen und Polizisten bei einigen Einsätzen beleidigt. Mehrere Sachbeschädigungen gab es den Polizeiangaben zufolge ebenfalls – dazu gehört beispielsweise auch, wenn Böller an Hauswänden schwarze Spuren hinterlassen.

Die Feuerwehr wurde im Landkreis Esslingen an Silvester 25-mal alarmiert – überwiegend wegen kleinerer Brände: Mülleimer fingen ebenso Feuer wie die Verpackungen von Feuerwerkskörpern, aber auch Hecken oder Bäume standen in Flammen. Zudem war zweimal auf dem Herd vergessenes Essen die Ursache für einen Einsatz. Dies sei aus Sicht der Feuerwehr für eine Silvesternacht durchschnittlich und entspreche den Jahren vor der Coronapandemie, wie der Pressesprecher Andreas Nitsch an Neujahr mitteilt. Zum Vergleich: Zum Jahreswechsel 2018/19 wurden 24 Feuerwehreinsätze im Kreis Esslingen verzeichnet.

Den ersten Einsatz im Jahr 2023 hatte die Freiwillige Feuerwehr Filderstadt, Abteilung Bonlanden: Kurz nach Mitternacht wurde sie gerufen, weil ein Baum brannte. Die Esslinger Feuerwehr rückte am frühen Sonntagmorgen, gegen 2.30 Uhr, in den Stadtteil St. Bernhardt aus: In einem Mehrfamilienhaus war in einem Kellerraum eine Papiertonne in Brand geraten. Die Flammen waren rasch gelöscht, die Tonne wurde ins Freie gebracht. Anschließend wurden die Kellerräume und das Treppenhaus gelüftet. Alle Bewohner konnten in ihren Wohnungen bleiben. Es entstand ein geringer Schaden. Verletzt wurde durch den Brand niemand. Die Ermittlungen zur Brandursache dauern an.