Jake Isaac wird als großes Talent gehandelt. Zum Auftakt seiner Deutschlandtournee in Stuttgart bietet er energischen Pop - und als Zugabe eine Überraschung mitten im Zuschauerraum.

Stuttgart - Für einen Montagabend darf man nicht meckern, erst recht als noch weitgehend unbekannter Künstler. Jake Isaac geht es genau so, als er vor luftig gefüllten Rängen im ClubClann in Stuttgart Bad Cannstatt auf dir Bühne tritt. „Toll, dass ihr so verrückt seid, an einem Montag auszugehen“, bedankt er sich artig nach einem beeindruckend rockigen Intro.

 

Es ist das erste Deutschlandkonzert auf Isaacs Europatour, Titel: „Our Lives Tour 2017“. Weitere sieben Clubshows in deutschen Städten werden folgen. Isaac steht mit drei versierten Musikern auf der Bühne verspricht eine Mischung aus neuen und alten Liedern. Wobei „alt“ in diesem Zusammenhang relativ ist, schließlich wird Isaac derzeit als „artist to watch 2017“ promotet. Zu Recht?

Charmanter Künstler, faszinierende Stimme

Ohne Plattenlabel im Rücken, veröffentlichte der aus London stammende Künstler mit karibischen Wurzeln vor einigen Jahren erste Lieder in Eigenregie. Nach Achtungserfolgen auf Konzertbühnen und auf Streamingportalen kam der erste Plattenvertrag bei Virgin Deutschland. Vergangenen Herbst veröffentlichte Isaak offiziell die erste Single „Long Road“; am Freitag vor dem Konzert im Cann erschien das Debütalbum "Our Lives".

Darauf findet sich Soul-Pop mit einer Aussage. Den souligen Teil steuert in erster Linie Isaacs faszinierende Stimme bei. Sein Liveset ist geprägt von dynamischen Wechseln zwischen reduzierten akustischen Elementen und energischen, explosiven Refrains. Isaac singt über das, was ihn beweget: den Kampf um seine künstlerische Identität, seine Gefühle als frischgebackener Vater und die Schattenseiten der Liebe. Er präsentiert seine Songs mit Leidenschaft und begeistert die Konzertbesucher mit seinem charmanten Auftreten und seiner Stimmkunst - die von leisen, zerbrechlichen Tönen bis hin zu kraftvollen Schreien reicht.

Nach rund einer Stunde verabschiedet sich Isaac von seinem Publikum mit einer gefühlvollen Ballade. „Es ist genau die richtige Anzahl an Zuschauern da, um ein Experiment zu wagen“, sagt Isaac und steigt mit seiner Gitarre von der Bühne, um sich in die Mitte des Konzertraums zu stellen. Ohne Verstärker, dafür aber umso ausdrucksstärker, präsentiert er seine Zugabe im Kreise seiner Zuhörer. Der Unplugged-Part rundet ein gelungenes Konzert gekonnt ab.


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