Tolle Erfahrung: Der 16-jährige Jakob Baars aus Leonberg darf in den Ferien Hochschulluft schnuppern.
Leonberg - Als kleiner Junge hat Jakob Baars mit seiner Mutter schon Klavier gespielt, jetzt ist er Stipendiat für zwei Kreativwochen an der Musikhochschule Karlsruhe – allerdings mit Fagott.
Jakob ist 16 Jahre alt und besucht die zwölfte Klasse des Johannes-Kepler-Gymnasiums in Leonberg. Mit fünf Jahren hat er angefangen, neben Klavier und Posaune sein Lieblingsinstrument Fagott zu spielen. „Mit der Anzahl der Instrumente, die ich gelernt habe, ist auch meine Begeisterung für Musik immer weiter gewachsen“, sagt der Schüler. Aber wie hat er das Stipendium bekommen?
Die Kulturakademie der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg gibt jeweils 20 Schülern die Möglichkeit, zwei Wochen im Förderverein Science und Technologie und der Hochschule für Musik in Karlsruhe zu verbringen. Die Lehrer durften Schüler der Klassen neun bis elf auswählen, die sich dann für das Stipendium bewerben konnten. „Meine Lehrer am JKG wussten, dass ich mich sehr für Musik begeistere und so viele Instrumente beherrsche“, erzählt Jakob. Deshalb hatten sie ihm angeboten haben, sich für das Stipendium zu bewerben. Mehr als 120 Nominierungen sind landesweit eingegangen und nur zwei Schüler wurden ausgewählt, darunter Jakob.
Vom Programm begeistert
„Ich kannte das Programm nicht, aber war sofort begeistert, als die Lehrer es mir genauer erklärt haben“, berichtet der 16-Jährige. Das war im vergangenen Sommer. Für die Bewerbung nahm er ein klassisches Stück auf und schickte es mit einem Anschreiben und seinem Lebenslauf an die Musikhochschule. Und bekam prompt die Zusage. Die erste Stipendiumswoche fand bereits im Sommer 2019 im Schloss Gottesaue Karlsruhe statt. „Ich habe mich einfach drauf eingelassen“, sagt er. „Es war ein fantastisches Programm.“ Deshalb freute er sich sehr auf die zweite Woche, die jetzt in den Faschingsferien anstand.
Musiktheorie, Pädagogik und Journalismus
In der Woche sei keine Langeweile aufgekommen. Ob Instrumental- und Vokalunterricht, gemeinsam im Ensemble spielen oder einen Einblick in die Studienbereiche der Musikhochschule gewinnen, das Programm war umfangreich. Zu den verschiedenen Themen erhielten die Schüler Unterricht von Dozenten, zusammen wurde das Theater besucht, getanzt und gesungen. Für Jakob war besonders das breite Programm spannend. Neben dem Musizieren standen nämlich auch Musiktheorie, Pädagogik und Journalismus auf dem Plan. Sein Ziel: „Möglichst viel über die Musik lernen“, sagt der 16-Jährige. Neuland sei für ihn Musikinformatik gewesen. „Dort haben wir gelernt, Musik elektronisch zu generieren und grafisch darzustellen“, erklärt er.
Schneller als gedacht war die Woche vorbei. Für die Abschlussfeier in der Carl-Benz-Arena in Stuttgart hatten die Schüler ein Programm vorbereitet, jede Gruppe hatte vier Minuten Zeit für eine Showeinlage auf der Bühne. Die Musikstipendiaten haben dafür in der Woche für einen Jazztanz trainiert und haben neben dem Tanz ein Orchesterwerk von Jacques Offenbach gespielt. „Die zwei Wochen haben mich wirklich weitergebracht“, meint Jakob. Jetzt macht er sein fachpraktisches Abitur in Musik und möchte danach Musik auf Lehramt studieren.