Beim ersten Rennen auf dem Pumptrack in Köngen kann jedermann antreten. Neben 120 Kids ist aber auch ein Profi vor Ort. Alina Beck, BMX-Profi und Olympiateilnehmerin, trainiert regelmäßig dort: Die Anlage zähle zu besten in Deutschland.
Zum ersten Mal herrschte beim „Pumpy & Play“ zum Saisonabschluss echte Rennatmosphäre auf dem Köngener Pumptrack. Unter der Ägide des Skiclubs Unterensingen (SCU) fand ein Jedermannrennen statt – trotz durchwachsenen Wetters war viel los auf den beiden Tracks und rund um das Mehrgenerationenhaus Burgforum. Die Köngener Anlage ist eine der größten im Land. Rund 120 Teilnehmer starteten in neun Altersklassen und in Disziplinen von Bike (BMX & MTB) über Skateboard und Scooter bis zum Laufrad für die Kleinsten. Die Rennpremiere sei ein voller Erfolg gewesen, sagte der SCU-Vorsitzende Frank Essig. Und es gab einen prominenten Gast.
Am besten besetzt war die Altersklasse U 7: „Das waren rund 30 Kids.“ Zu absolvieren waren zwei Runden auf dem großen Track auf Zeit. Und die Begeisterung war riesig. „Ein Vater kam extra auf uns zu und hat sich bedankt, dass wir den Kindern so etwas ermöglichen“, freute sich Essig.
Olympia-Teilnehmerin trainiert in Köngen
Rund 30 Mitglieder des SCU sorgten für einen reibungslosen Ablauf, mit als Organisatoren dabei waren auch das Jugendhaus Trafo und der Radsportclub Köngen. Rund ums Trafo war den ganzen Tag über mit Bouldern, Volleyball, diversen Spielen im Freien und einer After-Pump-Party mit DJ’s im Trafo einiges geboten. Angesichts des Wetters sei der Zuspruch richtig gut gewesen, lobte Charly Schwahr vom Trafo-Team: „Die Stimmung war prima und alle Menschen hatten ein Lächeln auf dem Gesicht.“
In den Rennpausen sorgte mit Alina Beck obendrein eine waschechte Profi-BMX-Fahrerin für einige spektakuläre Showeinlagen. Die 18-jährige Olympiateilnehmerin von Paris 2024, wo sie im Viertelfinale ausschied, kennt den Köngener Pumptrack inzwischen wie aus dem Effeff: „Das ist seit einem halben Jahr meine Haupttrainingsstrecke.“ Die gebürtiger Garmisch-Partenkirchenerin wohnt in Stuttgart und nimmt die rund 20-minütige Fahrt gerne mehrmals in der Woche in Kauf, um die optimalen Bedingungen in Köngen zu nutzen: „Die Anlage ist der Hammer und eine der besten, die es in Deutschland gibt.“
Sie muss es wissen – bei den Pumptrack-Weltmeisterschaften 2023 im Ötztal, die in der offenen Altersklasse ausgetragen wurden, holte sie Bronze, bei den deutschen Pumptrack-Meisterschaften in Erlangen den Titel. Als nächstes Großereignis steht für sie die Pumptrack-Weltmeisterschaft in Südafrika an – davor wird Beck aber sicher noch einige Runden in Köngen drehen.
Verein denkt über Profirennen in Köngen nach
Eventuell steht der jungen Radsportlerin bald auch ein „Heimspiel“ in Köngen ins Haus. Nach dem großen Erfolg bei der Rennpremiere für Jedermann liebäugelt der SCU damit, bald ein Profirennen auf dem Köngener Pumptrack zu veranstalten. Die Voraussetzungen sind gegeben – die Anlage hat internationalen Wettbewerbsstandard. „Wir wollen Veranstaltungen, die sich bewähren, immer gerne weiterentwickeln“, kündigt der SCU-Vorsitzende Essig an. Die Perspektive sei in Köngen auf jeden Fall gegeben: „Und es wäre ja schade, wenn man so eine Anlage nicht nutzen würde.“
Doch zunächst wollen sich die Unterensinger zusammensetzen und überlegen, wie ein Konzept aussehen könnte. „Und finanziell muss es natürlich passen“, sagt Essig. Er schätzt, dass man für ein Rennen auf baden-württembergischer oder auf deutscher Ebene im Minimum einen Etat von 20 000 Euro benötigt. „Unterm Strich war die Premiere aber für uns alle ein sehr positives Erlebnis“, so Essig weiter – die Chancen stehen also nicht schlecht, dass Alina Beck künftig in Köngen nicht nur als Showact auftritt.