Endlich mal ein Virus, das Freude bereitet: Die Belegschaft des Stuttgarter Marienhospitals wurde vom weltweit grassierenden Jerusalema-Dance-Challenge-Fieber gepackt. Das Video steht jetzt im Netz.

Lokales: Tom Hörner (hör)

Stuttgart - Wenn im Zusammenhang mit Krankenhäusern der Begriff Rhythmus auftaucht, denkt man an Herzrhythmusstörungen. Das könnte sich nach einem Video des Stuttgarter Marienhospitals ändern. Die Belegschaft hat sich an der weltweiten Jerusalema Dance Challengebeteiligt und sich zu dem Song des südafrikanischen Produzenten Master KG bewegt. Auch wenn nicht jeder Schritt sitzt, keine Frage: Die Truppe hat Rhythmus im Blut.

 

Fast wie bei „Sister Act“

250 Marienhospital-Mitarbeiter sind in dem Video zu sehen. „Die Mitwirkenden stammen aus allen Alters- und Berufsgruppen“, sagt Sprecher Rainer Kruse, „von der Verwaltung über die Wäscheversorgung bis zum Chefarzt und zur Pflegekraft.“ Auch die vinzentinischen Ordensschwestern des Marienhospitals, in deren Trägerschaft das Krankenhaus steht, ließen sich nicht lumpen und wollten bei der Produktion mitmischen. Wenn die Frauen mit den Häubchen im Treppenhaus des historischen Altbaus das Tanzbein schwingen, erinnert das ein klein wenig an die Kinokomödie „Sister Act“.

Selbst für Leute, denen der Hit von Master KG und der Sängerin Nomcebo Zikode aus dem Jahr 2019 inzwischen zu den Ohren raushängt, lohnt sich das Video, gibt es doch Einblicke in Bereiche der Stuttgarter Klinik, in die der gemeine Besucher nicht vordringt: Der Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach des Krankenhauses diente ebenso als Dancefloor wie die Operationssäle. „Wir haben Mitte Januar drei Tage lang an 25 unterschiedlichen Orten gedreht“, sagt Rainer Kruse.

Schrittmacher war das Klinikum Stuttgart

Schrittmacher in dem weltweiten Wettbewerb ist aus Stuttgarter Sicht allerdings ein anderes Krankenhaus. Den Anfang hat kurz vor Weihnachten das Klinikum Stuttgart gemacht, dessen Video bisher auf Youtube knapp 160 000-mal angeschaut wurde (Stand 27. Januar). Wollte da das Marienhospital nachziehen? Nein, sagt Sprecher Kruse. „Wir hatten, schon bevor das Video der Kollegen rauskam, die Idee. Aber dann machte uns eben Corona einen Strich durch die Rechnung.“

Die Message des Songs passt

Der tanzbare Muntermacher, der im Coronajahr den Menschen Mut machen sollte, passt ganz gut zu einer Einrichtung, die von einer Ordensgemeinschaft getragen wird. „In dem Lied wird Jerusalem als Ort der Sehnsucht und Hoffnung besungen und Gottes Schutz und Führung erbeten“, sagt Sprecher Rainer Kruse. Das Publikums scheint’s zu goutieren: Die Reaktionen auf der Facebook-Seite des Marienhospitals sind fast durchweg positiv. Dort wird das Video eifrig geklickt – ebenso wie auf der Plattform Youtube.

Schwindelnde Höhen in Sachen Jerusalema Dance Challenge hat übrigens inzwischen das Video des Flughafens Stuttgart erreicht: Es wurde bis dato auf Youtube 3,8 Millionen Mal geklickt.