Die 13-Jährige belegt im Landeswettbewerb von „Jugend forscht“ im Fach Biologie einen ersten Platz.

Leonberg - Mit einem Sieg habe sie nicht gerechnet, berichtet Alexandra Maier, Schülerin der siebten Klasse am Johannes-Kepler-Gymnasium in Leonberg. Dann bekam sie aber doch die frohe Botschaft: In einer Live-Übertragung wurden jüngst die Sieger des baden-württembergischen Landeswettbewerbs von „Jugend forscht“ gekürt.

 

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Alexandra Maier erhielt für ihre Forschung im Fach Biologie einen ersten Platz. Dafür bekam sie 150 Euro Preisgeld vom Preisstifter, der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren. Wie es sich angefühlt hat, den Preis zu gewinnen, sei schwer zu beschreiben, sagt die 13-Jährige. „Es ist überwältigend, dass sich die ganze Arbeit und der Zeitaufwand gelohnt haben.“

Auswirkungen von Temperatur auf Samenwachstum

Für ihre Teilnahme am Wettbewerb „Schüler experimentieren“ – die Sparte für Schülerinnen und Schüler bis 15 Jahre – forschte Alexandra über die Auswirkungen von Temperatur auf Samenwachstum. Über mehrere Monate, von Juli bis Dezember, pflanzte sie dafür Samen von Bockshornklee, Rucola, Mungobohnen und Weizen in kleinen Schälchen, ließ sie in Kühl- und Wärmeschränken der Schule wachsen, dokumentierte die Größe der Keimlinge und analysierte so, bei welchen Temperaturen die Pflanzen am schnellsten in die Höhe schießen. „Es war sehr spannend, die Unterschiede zu sehen“, berichtet Alexandra. „Mungobohnen wachsen beispielsweise bei sehr hohen Temperaturen am besten, etwa bei 35 Grad.“ Die Weizenkeimlinge hingegen hätten sich bei Zimmertemperatur am wohlsten gefühlt.

Für das Fach Biologie hatte die Leonberger Schülerin schon vor ihrer Forschungsarbeit eine Vorliebe. „Besonders die Pflanzenwelt ist sehr facettenreich und interessant“, sagt die Schülerin. Bereits die Teilnahme an der Forschungs-AG ihrer Schule habe sie an das Forschen herangeführt.

„Ich habe mir einige Fragen darüber hinaus gestellt“

Nachdem ihre Lehrerin Evelin Müller-Keitel ihrer Klasse im vergangenen Schuljahr ein Experiment aufgegeben hatte, in dem die Schüler das Wachstum von Samen beobachten sollten, formte sich bei Alexandra das Interesse an einem größeren Forschungsprojekt. „Ich habe mir einige Fragen darüber hinaus gestellt“, erinnert sie sich. Für die Teilnahme an „Jugend forscht“ baute sie das Samenexperiment unter Betreuung ihrer Lehrerin aus.

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Die Ergebnisse ihrer Messungen hielt Alexandra in einer Excel-Tabelle fest. Ihr Vater hatte ihr vorher gezeigt, wie man mit dem Computerprogramm umgeht. Für die Teilnahme musste sie außerdem eine Forschungsarbeit einreichen. Deshalb hatte die Teilnahme an „Jugend forscht“ für Alexandra nicht nur in Hinsicht auf ihr Biologie-Wissen einen Lerneffekt. „Ich habe viel dazugelernt“, bestätigt die 13-Jährige. Auch ihre Lehrerin ist zufrieden. „Alexandra ist eine unglaublich engagierte Schülerin, die eine hohe Eigenmotivation für das Thema hatte“, resümiert Evelin Müller-Keitel. „Das hat mir auch sehr viel Spaß gemacht.“

Die Forscherin stößt auch auf Hindernisse

Bei ihrer Forschung stieß sie aber auch auf Hindernisse: Zweimal pro Woche musste sie in die Schule, um die gewachsenen Keimlinge zu vermessen oder neue Samen zu pflanzen. Wegen Corona sei das auch ein Organisationsaufwand gewesen. Außerdem fanden die Regional- und Landeswettbewerbe von „Jugend forscht“ nur online statt – auch ihre Forschungsergebnisse musste Alexandra der Jury per Videocall präsentieren. „Man konnte sich natürlich nicht mit den anderen Teilnehmern austauschen und schauen, wie die geforscht haben“, berichtet Alexandra.

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Sie kann sich gut vorstellen, in Zukunft noch einmal teilzunehmen – dann könnte sie vielleicht auch weiter in den Bundeswettbewerb ziehen, der erst für Teilnehmer ab 15 Jahren ist. „Es war eine coole und besondere Erfahrung, dabei zu sein und einfach mal zu forschen“, sagt die 13-Jährige mit Blick zurück auf ihre Teilnahme an Jugend forscht. „Ich bin schon dabei zu überlegen, was ich als nächstes erforschen könnte.“