Mit der Verlegung der Außenstelle nach Zuffenhausen befasst sich heute der Verwaltungsausschuss.

Rems-Murr: Chris Lederer (cl)

Stammheim - Ich habe ein großes Problem damit, wenn die Infrastruktur vor Ort zunehmend schlechter wird“, sagt Bezirksvorsteherin Susanne Korge. „Wenn jetzt auch noch das Jobcenter geschlossen wird, dann geht es immer weiter abwärts. Wir sägen an dem Ast, auf dem wir sitzen.“

 

Die Sorge der Stammheimer Bezirksvorsteherin kommt nicht von ungefähr. Wie berichtet, schlägt das Referat von Finanzbürgermeister Michael Föll in seiner „Belegungs- und Unterbringungskonzeption“ unter anderem vor, dass die Stammheimer Außenstelle geschlossen und nach Zuffenhausen verlegt werden soll. Als Grund für die Pläne werden die beengten Raumverhältnisse in Stammheim genannt. „Im Wirtschaftsausschuss des Gemeinderates am Freitag ist die Vorlage kritisch gesehen worden“, sagt Susanne Korge. Sie wehrt sich gegen die Schließung und hat sich bereits um alternative Büroräume bemüht: „Es handelt sich um 170 Quadratmeter, die in der Freihofstraße angemietet werden könnten.“ Dass es in der bisherigen Außenstelle eng zugehe, bestätigt Korge. Das Jobcenter sei mit 15 bis 20 Arbeitsuchenden pro Tag auch gut besucht.

Heute im Verwaltungsausschuss

Ein Beschluss sei in der Sitzung am Freitag nicht gefasst worden. An diesem Mittwoch wird die Angelegenheit nun im Verwaltungsausschuss beraten. SPD-Stadtrat Manfred Kanzleiter lehnt die Jobcenter-Pläne Fölls ab: „Es ist nicht im Sinne von Bürgernähe, wenn man die Anzahl der Außenstellen verdünnt“, sagt Kanzleiter und verspricht, das Thema im Ausschuss kritisch zu diskutieren. „Wir werden alles tun, um die dezentralen Strukturen zu erhalten.“ Ähnlich sehen es auch Vertreter der anderen Parteien. FDP-Fraktionsvorsitzender Bernd Klingler äußerte sich erfreut darüber, dass die Sache im Wirtschaftsausschuss noch nicht entschieden worden sei: „Ich sehe es eindeutig, so, dass man die Jobcenter in den Bezirken belassen muss.“ Wer dort hinmüsse, der solle kurze Wege haben. Die Anmietung von Räumen an der Freihofstraße halte er für richtig. „Das muss es uns wert sein. Jetzt müssen wir nur acht geben, dass die Räume nicht anderweitig belegt werden.“

Auch im Wirtschaftsausschuss waren sich am Freitag die Stadträte einig, dass eine Zusammenlegung der Außenstellen in Stammheim nicht erstrebenswert sei. Es müsse alles versucht werden, um eine bessere Lösung zu finden, so die Vertreter der Grünen, der SPD und CDU.