Der durch die erfolgreiche Netflix-Serie bekannte „Tiger King“ hat vor Gericht eine herbe Niederlage erlitten. Joe Exotic muss seinen ehemaligen Privatzoo an die Tierrechtsaktivistin Carole Baskin abgeben.

Oklahoma City - Der „Tiger King“ hat seinen ehemaligen Privatzoo an seine schlimmste Erzfeindin verloren: Ein Bundesgericht in Oklahoma City sprach den Raubkatzenzoo des aus der gleichnamigen Netflix-Dokuserie bekannten Joe Exotic der Tierrechtsaktivistin Carole Baskin zu. Nach jahrelangem Rechtsstreit übernimmt Baskin damit die sechs Hektar große Anlage südlich von Oklahoma City. Die Tiere sind darin jedoch nicht eingeschlossen, sie müssen umgesiedelt werden.

 

Joe Exotic, der eigentlich Joe Maldonado-Passage heißt, war im Januar zu 22 Jahren Gefängnis wegen eines Mordauftrags sowie Verstößen gegen Tierschutzbestimmungen verurteilt worden. Er soll einen Auftragskiller mit Baskins Ermordung beauftragt haben, mit der ihn eine jahrelange Fehde verband. Baskin und ihre Organisation Big Cat Rescue warfen dem schillernden Privatzoobesitzer Tierquälerei vor. 

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Obwohl sein Besitzer hinter Gittern sitzt, war der Zoo weiterbetrieben worden und hatte Anfang Mai nach einer Schließung wegen der Coronavirus-Pandemie seine Pforten wieder geöffnet. Joe Exotics früherer Geschäftspartner Jeff Lowe hatte die zuständige Firma Greater Wynnewood Development Group übernommen, das Gericht erkannte dies jedoch nicht an.

Die siebenteilige Dokuserie „Tiger King“ war im März bei Netflix erschienen und entwickelte sich binnen kürzester Zeit zu einem gewaltigen Erfolg mit Kultcharakter. Nach Angaben des Streamingdienstes sahen innerhalb eines Monats 64 Millionen Abonnenten die gesamte Serie oder Teile davon.