Deutsche Bundestrainer konnte man stilistisch den Hasen geben. Bis Joachim „Jogi“ Löw kam. Der Abgang des Vielgescholtenen wäre ein schwerer Verlust – zumindest für das modische Ansehen der Fußballnation. Eine Ehrenrettung.

Bauen/Wohnen: Tomo Pavlovic (pav)

Stuttgart - Seit der historischen Schmach in Spanien steht der Bundestrainer im Kreuzfeuer der Kritik. Viele Fans der deutschen Fußballnationalmannschaft winken nur noch ab, wenn sie den Namen Joachim Löw hören. An dieser zunehmenden Skepsis hat sicherlich auch die letzte Pressekonferenz nicht geändert, in der Joachim „Jogi“ Löw, der Weltmeister-Trainer von 2014, seine Arbeit nicht nur falsch von den Journalisten bewertet sieht, sondern auch von der eigenen DFB-Führung. Das klang dann eher selbstgerecht als selbstkritisch.

 

Lässiger Gentleman

Doch Fußball ist viel mehr als der reine Ergebnisdienst. Und mit Löw verliert man vielleicht gegen Spanien 0:6, man sieht dabei aber immer noch ganz gut aus. Denn seit bald anderthalb Jahrzehnten dirigiert mit Löw ein Mann an der Seitenlinie, der als lässiger Gentleman-Coach zu den bestgekleideten Nationaltrainern gehört. Seine Eitelkeit hat das Bild der Nationalmannschaft im Ausland nachhaltig verändert – und zwar positiv. Da war man früher anderes gewohnt: blockwartmäßige Schiebermützen, gruslige Dauerwellen, viel zu lange Bundfaltenhosen – auf der deutschen Trainerbank lauerte das Grauen. Bis Dandy Löw kam.

Schicke Südeuropäer

Mag auch die Mode in diesem Land immer noch kein hohes Ansehen genießen, die deutschen Kicker stehen samt ihrem Trainerstab in nichts den schicken Südeuropäern nach. Kaum jemand sieht in einem schwarzen Rollkragenpullover, mit dickem Schal oder im taillierten Anzug so stilsicher aus wie Löw. Sein Abgang wäre zumindest in modischer Hinsicht ein schwerer Verlust.