Johannes Bitter steht auch unter dem neuen Bundestrainer im Kader der deutschen Handball-Nationalmannschaft. Im Interview äußert sich der Torwart zu seiner Nominierung und dem starken Saisonstart des TVB Stuttgart.

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Stuttgart - Mit dem Verein auf einer Erfolgswelle, in der Nationalmannschaft gesetzt: Torwart Johannes Bitter (38) vom TVB Stuttgart freut sich auf das Heimspiel an diesem Donnerstag (19 Uhr/Porsche-Arena) gegen den SC DHfK Leipzig.

 

Herr Bitter, was war die größere Überraschung: der 30:29-Sieg des TVB beim SC Magdeburg oder die Nominierungen des neuen Bundestrainers?

Mit Sicherheit unser toller Sieg in Magdeburg. Wie vor zwei Jahren bei unserem 30:25 in Berlin wollten wir unbedingt mal wieder bei einem Großen gewinnen. Dass uns das so früh in der Saison gelingt, ist fantastisch. Wobei ich überall lieber gewinne als bei meinem Ex-Club SCM.

Jetzt hat der TVB 7:3 Punkte und geht als Favorit ins Heimspiel gegen Leipzig?

Das sehe ich anders. Leipzig hat ebenfalls 7:3 Punkte und eine bärenstarke Mannschaft. Und eines darf man nicht vergessen: Der Heimvorteil ist in Corona-Zeiten weniger wert. Es ist einfacher, in Magdeburg vor 1900 Zuschauern zu gewinnen als vor 7000. Genauso fehlt uns die Unterstützung der Fans in der Porsche-Arena, wo wohl wieder nur 500 Besucher zugelassen sind.

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Warum läuft es so gut beim TVB?

Unser neuer Linkshänder Viggo Kristjansson kann wirklich Spiele entscheiden, Adam Lönn ist super in Form. Wir haben gute Torwartleistungen. Wenn von Primoz Prost und mir von hinten Impulse kommen, hilft das der Mannschaft enorm.

Sie stehen im Gegensatz zu Linksaußen Patrick Zieker wie erwartet im DHB-Kader. Mussten Sie Ihren Mitspieler sehr trösten?

Patrick hatte es schon vor unserem Spiel in Magdeburg gewusst und war schon traurig. Er hat es aber verstanden, dass sich der Bundestrainer auch noch ein Bild von anderen Spielern machen will.

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Sie spielen am 8. November in Estland. Glauben Sie, dass Vereine Nationalspieler nicht abstellen werden, weil Sie befürchten, dass die Spieler danach in Quarantäne müssen?

Nein, ich glaube nicht, dass die Vereine auf Konfrontation gehen werden. Jeder weiß, wie wichtig das Nationalteam ist. Das Thema muss im Dialog und mithilfe der Politik gelöst werden.