Der beste Zehnkämpfer gilt als König der Leichtathleten. Ist der beste Kombinierer der König des nordischen Skisports?
Ich halte nichts davon, einen Wettkampf zwischen den unterschiedlichen Sportarten zu initiieren. Ich sehe und trainiere in Oberstdorf mit sehr vielen Athleten aus anderen Disziplinen, und ich weiß, was bei ihnen an harter Arbeit dahintersteckt. Das würde niemand von uns gerecht werden.
Skispringer oder Langläufer – mit wem würden sie lieber tauschen?
Mit keinem. Ein Skispringer darf nicht viel essen und muss immer auf den Punkt liefern, als Langläufer müsste ich noch öfter mit Skirollern oder in der Loipe trainieren. Für mich ist die Kombination perfekt. Mir würde etwas fehlen, wenn ich mich auf eine Disziplin spezialisieren müsste.
Sind Sie mit dem Stellenwert der nordischen Kombination zufrieden?
Wir haben uns dank jahrelanger Erfolge in der öffentlichen Wahrnehmung ein sehr gutes Standing erarbeitet. Diese Entwicklung ist cool. Ich sehe meine Auszeichnung als Sportler des Jahres deshalb auch als Anerkennung für meine ganze Sportart.
In der neuen Saison gab es für den Seriensieger Rydzek bisher erst einen Weltcup-Erfolg. Wie sehr beunruhigt Sie das?
Gar nicht. Erstens zeigt es, wie außergewöhnlich die vergangene Saison war. So etwas kann nicht zur Regel werden. Und zweitens hat unsere Mannschaft auch schon wieder drei Siege, darunter zwei Doppelerfolge, eingefahren. Es war alles andere als ein verkorkster Saisonstart, sondern ein guter und solider Beginn.
Sie sind also nur in der Normalität gelandet?
Vielleicht. Aber man darf nicht vergessen, dass die Saison lang ist. Und der Höhepunkt erst noch kommt.