Uwe Gemballa, ein Unterehmer aus Leonberg, ist auf einer Geschäftsreise in Johannesburg verschwunden, die Behörden sind ratlos.

Johannesburg - Der 51 Jahre alte Leonberger Unternehmer Uwe Gemballa wird seit einigen Tagen in Südafrika vermisst. Seine Frau hat bei der Polizeidirektion in Böblingen Vermisstenanzeige erstattet, die Stuttgarter Staatsanwaltschaft ist eingeschaltet, Kontakt mit den zuständigen Behörden in Südafrika wurde aufgenommen.

Die Gründe für das Verschwinden des Unternehmers sind völlig offen. "Wir wissen nicht, wo Herr Gemballa ist und warum er verschwunden ist", sagte ein Polizeisprecher am Dienstag auf Anfrage. Es werde in alle Richtungen ermittelt. Die Ehefrau von Gemballa will sich zu dem Fall in der Öffentlichkeit nicht äußern, auch aus der Firma ist im Moment nichts zu erfahren.

Gemballa-Sportwagen sind international bekannt


In der exklusiven Werkstatt von Gemballa in Leonberg werden Porsche-Sportwagen - seltener auch Ferraris - von rund 40 Mitarbeitern getuned, also schneller gemacht, als sie ohnehin schon sind. Die Gemballa-Sportwagen kosten bis zu mehrere Hunderttausend Euro. Ein Beispiel: in dieser Woche wird vom Aktionshaus Eppli in Leonberg ein teilweise umgearbeiteter Porsche versteigert. Der war von seinem Besitzer in Florida für 150.000 Euro gekauft worden. Allerdings war der 911 Turbo Cabrio seinem neuen Eigentümer offenbar zu langsam.

Deswegen wurde der Sportwagen zum Tuning nach Leonberg gebracht, 100.000 Euro waren dafür veranschlagt. Als die Zahlungen aus den USA ausblieben, wurden die Arbeiten nach Angaben des Auktionshauses eingestellt. Jetzt wird das zum Teil zerlegte Auto im Rahmen des Werkvertragspfandrechts versteigert, damit das Tuning-Unternehmen wenigstens das Geld für die bisher erledigten Arbeiten erhält.

Das bei wohlhabenden Sportwagenfans weltweit bekannte Unternehmen Gemballa hat Repräsentanzen unter anderem in Europa (acht insgesamt), in Nordamerika (1), in Asien (6), in Australien (1) - und auch eine Repräsentanz in Afrika, und zwar in der Millionenstadt Luanda, der Hauptstadt von Angola.

Johannesburg als letzter bekannter Aufenthaltsort


Ob Gemballa auf dem Weg dorthin war, ist bisher nicht bekannt. Die Behörden bestätigen lediglich, dass Gemballa vor einigen Tagen nach Johannesburg geflogen ist. Das war laut Polizei sein letzter bekannter Aufenthaltsort. Bei Vermisstenfällen im Ausland wird von den zuständigen Stuttgarter Behörden Kontakt mit der Polizei in Südafrika aufgenommen.

Sofern keine direkten Kontakte bestehen - hier also von der Polizeidirektion Böblingen oder der Staatsanwaltschaft Stuttgart - wird die Deutsche Botschaft in Pretoria eingeschaltet, die dann die entsprechenden Verbindungen herstellt. Auskünfte gibt die Botschaft allerdings nicht, sondern verweist ausschließlich an die deutschen Stellen. Diese haben bisher aber keine weiteren Informationen über den Verbleib Gemballas aus Südafrika bekommen.