Viele halten ihn für den größten lebenden Komponisten von Filmmusik: John Williams. Zu seinem 90. Geburtstag haben wir ein paar Musiktipps zum Erinnern oder Kennenlernen.

Stuttgart - Der große amerikanische Filmkomponist John Williams wird am 8. Februar 90 Jahre alt. Mehr sagt man am besten gar nicht, sonst hört man vielleicht nicht zu schwärmen auf. Denn Williams erfüllt das Ideal der Filmmusik: Seine Kompositionen sind Kunstwerke für sich, die keine Bilder brauchen, um zu wirken. Aber wenn man sie dann im Rahmen eines Films hört, dann staunt man wieder, wie gut sie auf dessen Bilder, auf dessen Themen, auf dessen Atmosphäre abgestimmt sind.

 

Jahrzehnt um Jahrzehnt war Williams der Hauskomponist von Steven Spielberg, alleine diese Arbeiten hätten gereicht, um Spielbergs Musik aus dem Kinosaal hinaus und dauerhaft ins Leben von Menschen treten zu lassen. Aber da ist eben auch noch das „Star Wars“-Phänomen.

Das große Phänomen

Niemand wird behaupten, die „Star Wars“-Filme seien die klügsten, elegantesten, originellsten Kinoangebote auch nur ihrer Epoche gewesen – aber sie haben eine unfassbar wirkungsvolle Türöffnerqualität. Durch „Star Wars“-Filme treten Fans in ein ganzes Universum, das von Filmen, Serien, Büchern, Comics, Spielen mit immer neuen Geschichten und Figuren gefüllt wird – und natürlich von der Fantasie der Fans selbst. Keiner könnte je sauber auseinanderklamüsern, wie viel die Wirkung von John Williams’ Musik zur Magie von „Star Wars“ beigetragen haben mag. Aber es käme auch niemand auf die Idee, das zu versuchen. John Williams Musik ist „Star Wars“, ist der vielfältige Sphärenklang einer Galaxis weit, weit entfernt von der unseren. Beethovens Erbe ist hier ebenso eingeflossen wie um einiges neuere Musik.

Aber weil es ja immer auch ein paar Menschen gibt, die sich von Popcorn-Kino ganz fernhalten, als könne man sich da die Flöhe holen, denen darum mancher Blödsinn erspart bleibt, aber auch viel Schönes entgeht, haben wir ein paar John-Williams-Appetithappen zusammengestellt. Große Filmmusik – nicht nur für Einsteiger.

Der „Imperial March“ aus „Star Wars“

John Williams dirigiert die Wiener Philharmoniker. „Star Wars“ hat durch ihn die epische Würde bekommen, die manches Drehbuch alleine nicht hätte heraufbeschwören können.

Die „Indiana Jones“-Melodie

Simon Rattle dirigiert die Berliner Philharmoniker. So schön hat das Plündern von Ausgrabungsstätten sonst nie geklungen.

Der Titelsong aus Robert Altmans „The Long Goodbye“

John Williams hat für diese Raymond-Chandler-Verfilmung etwas ganz Besonderes gewagt: die Filmmusik variiert beständig den Titelsong, der mal als Late-Night-Barjazz, mal als Popballade, mal als Mariachi-Song und mal als Tango daherkommt.

Das Thema aus „Der weiße Hai“

Die Musik von John Williams wird nicht nur großorchestral frisch gehalten. Hier gibt es das legendäre Thema aus „Der weiße Hai“ in der Variante für zwei Klavierspieler. die Boston Pops.

Die Titelmusik von „Black Sunday“

1977 kam von John Williams nicht nur die Musik zu „Star Wars“ ins Kino. Für John Frankenheimers Thriller „Black Sunday“ über den Terroranschlag auf eine Sportarena lieferte er ebenfalls einen klassischen Score.