In dieser Saison laufen die Kapitäne des VfL Wolfsburg mit Regenbogen-Binden auf. Josip Brekalo hat eine ablehnende Haltung dazu. Nun sieht sich der Ex-Profi des VfB Stuttgart dem Vorwurf der Homophobie ausgesetzt.

Stuttgart - Bis in die Juniorenteams sollen die Kapitäne des VfL Wolfsburg künftig Regenbogen-Binden tragen und damit ein Zeichen für Toleranz und Respekt setzen. Am vergangenen Samstag war es Jushua Guilavogui, der die bunte Binde im Bundesliga-Heimspiel gegen den FC Schalke 04 am Arm trug.

 

Doch offenbar stehen im Verein und dessen Umfeld dem Symbol nicht alle vorbehaltlos gegenüber – dies offenbarten einige Kommentare und „Likes“ auf den offiziellen Social-Media-Plattformen des niedersächsischen Vereins. Auch Josip Brekalo, der bis zum vergangenen Winter seine Fußballschuhe noch für den VfB Stuttgart schnürte, sieht sich dieser Tage heftiger Kritik ausgesetzt.

Was war passiert? Mehrere User kommentierten ihre ablehnende Haltung zu den Regenbogen-Binden unter einem Post auf Instagram – und Josip Brekalo setzte ein „Like“ unter diese Beiträge. Der Kroate, dessen guter Freund Borna Sosa gegenwärtig für den VfB Stuttgart spielt, sieht sich deswegen nun Homophobie-Vorwürfen ausgesetzt.

„Es widerspricht meiner christlichen Überzeugung“

Gegenüber kicker.de hat der 20-Jährige nun eine Erklärung für das „Like“-Verhalten geäußert. Demnach handele es sich dabei nicht um Absicht; vielmehr hätten sich die Accounts des Wolfsburg-Spielers wie von Geisterhand selbst geöffnet und Beiträge ohne eigenes Zutun favorisiert. Von den Vorfällen hat Brekalo mit seinem Smartphone offenbar Beweisvideos gedreht und die „Like“-Angaben sofort wieder gelöscht.

Nichtsdestotrotz gibt Brekalo an, nicht vollumfänglich hinter der Regenbogen-Binde stehen zu können. „Es widerspricht meiner christlichen Überzeugung“, so der Junioren-Nationalspieler. „Ein spezielles Symbol für die Einstellung anderer Leute muss und möchte ich nicht tragen.“ Hasskommentaren im Internet erteilt der Profi jedoch eine deutliche Absage und stellt klar: „Ich respektiere alle Menschen und ihre Art zu leben.“