Beim Klettern, Laufen und Springen haben die Teilnehmer Kampfgeist und Ausdauer bewiesen. Jetzt stehen die Sieger des 24-Stunden-Laufs Uhingen fest.

Region: Corinna Meinke (com)

Uhingen - Ganz Uhingen ist aus dem Häuschen gewesen, weil die Filstalkommune am Wochenende zum 25. Mal den 24-Stunden-Lauf samt einem verkaufsoffenen Sonntag ausgerichtet hat. Genau 50 Teams aus Süddeutschland, Berlin und Thüringen gingen auf die gut zwei Kilometer lange Strecke, die zum dritten Mal als Hindernisparcours ausgelegt war. Bei dem traditionellen Benefizlauf erkämpften die Sportler insgesamt einen Spendenbetrag von 14 724 Euro, denn die Sparda Bank Baden-Württemberg sponsert jeden gelaufenen Kilometer mit zwei Euro.

 

Die Passage durch die Fils kostet Kraft

„Hopp, hopp, hopp“, skandieren die Zuschauer, die auf der Brücke stehen. Unten kämpfen sich die Athleten und Athletinnen durch den vermutlich anstrengendsten Abschnitt des 24-Stunden-Laufs: den Marsch durch die Fils. „Das kostet noch mal richtig Kraft, weil man gegen den Wasserwiderstand arbeitet und der Fluss ganz schön kalt ist“, erklärt ein 20-jähriger Teilnehmer aus Kuchen, der gemeinsam mit fünf Freunden auf der Strecke ist. Für die jungen Männer, allesamt Jugendleiter bei der Arbeiterwohlfahrt (Awo), ist es die erste Teilnahme an dem Traditionslauf. „Eigentlich war es eine Schnapsidee, über die wir am Lagerfeuer beim Zeltlager geredet haben“, doch dann habe seine Gruppe Ernst gemacht und alle angemeldet, berichtet der Freizeitfußballer.

Um 24 Stunden lang durchzuhalten, haben sich die Neulinge in zwei Dreiergruppen aufgeteilt. Wenn pro Gruppe jeder Teilnehmer zwei Runden am Stück unterwegs sei, habe jeder genügend Zeit, um sich in der Zwischenzeit etwas zu erholen. „Wir haben die Strecke mit zwei neuen Hindernissen, einer Betonrolle und einem Schwebebalken ausgebaut,“ beschreibt Erwin Frasch den Parcours mit 14 Stationen, die man mit klettern, springen, robben und balancieren bewältigen muss.

Der Kommandant der Feuerwehr ist der Ideengeber

Frasch ist nicht nur der Feuerwehrkommandant von Uhingen, sondern gleichzeitig Ideengeber für den Parcours. Eine Woche lang hat er zusammen mit seinen Kameraden die Gestelle zusammengeschraubt, Lastwagenreifen aneinandergereiht, Holzwände montiert und Strohballen aufgestapelt. Die gut 250 Sportler müssen ein Netz samt Lastwagen überwinden, Gewichte per Seilzug in die Höhe transportieren, Strickleitern hinaufklettern und mit Speeren Zielscheiben treffen. Und diesmal führt der etwas verlängerte Parcours bis ins Gewann Im Brühl, wo der Schützenverein die Besucher mit der hauseigenen Currywurst nach dem Rezept des Vorsitzenden versorgt.

Ganz schön abwechslungsreich sei die Strecke durch den Ortskern und entlang der Fils, lobt ein Teilnehmer aus Karlsruhe. Anspruchsvoll findet er das Hangelgerüst kurz vor dem Rundenziel, weil dort die Metallrohre meist nass und schlammig seien. Mit Erde und Schlamm kommen die Sportler auf dem Parcours mehrfach in Kontakt, zum Beispiel gleich am Anfang, wo erst eine schräge Röhre und ein Wasserbecken durchquert werden müssen, bevor sich die Frauen und Männer auf allen vieren unter einem horizontal montierten Gitter durchquetschen. „Eigentlich müsste die Reihenfolge grad andersrum sein“, moniert ein jugendlicher Zuschauer: „Erst schmutzig machen, dann baden gehen“.

Das Sparda Team Rechberghausen 1 holt den Sieg

Manche Idee habe er aus seiner Zeit als Ausbilder bei der Bundeswehr mitgebracht und für Uhingen angepasst, berichtet Frasch, dessen Feuerwehrkameraden zusammen mit Ehrenamtlichen der Deutscher Lebensrettungsgesellschaft, des Roten Kreuzes und der Malteser für die Sicherheit der Teilnehmer sorgen, während die sportliche Leitung bei dem Uhinger Björn Hahn liegt. Der Wechsel vom reinen Lauf- zum Hindernisevent sei wohl geglückt, stellt Frasch fest, das zeigten die steigenden Teilnehmerzahlen.

Dank digitaler Messtechnik stand am Sonntagnachmittag nach 24 Stunden die Ergebnisliste sofort fest: Auf Platz eins landete das Sparda-Team Rechberghausen 1 mit 200 Kilometer Laufleistung , die Ränge zwei und drei gingen an die RoboCops 1 und die Gruppe RoboCops.