Doch nicht immer führt die Arbeit der Wirtschaftsförderer zum Erfolg. Anfang der 2000er wollte die WRS mit mehreren Partnern eine Art regionales Ebay aufbauen. Mit standardisierten E-Shops konnten die Online-Händler allerdings nicht überzeugt werden. „Das ist jämmerlich gefloppt. Wir haben Millionen Euro kaputt gemacht“, sagt Rogg. Man habe den Wunsch nach Individualisierung nicht genügend berücksichtigt, so das selbstkritische Fazit.

 

Einer der größten Erfolge ist aus Sicht von Walter Rogg die Ansiedlung des Entwicklungszentrums von Bosch in Renningen, das am Mittwoch feierlich eingeweiht wurde. Sogar die Kanzlerin kam zu Besuch. Um das Gelände im Ortsteil Malmsheim, ehemals Übungsplatz des Kommando Spezialkräfte (KSK), hatte es lange heftige Interessenkonflikte zwischen der Bundeswehr und dem Stuttgarter Technologiekonzern gegeben. Einen kleinen Anteil am Erfolg hat wohl auch die WRS. „Ich bin damals viel zwischen der Schillerhöhe und Bonn hin- und hergependelt und habe vermittelt“, sagt Rogg.

Gefeiert wird das 20-jährige Bestehen der WRS unprätentiös. „Wir besuchen ein Flüchtlingsheim im Remstal, danach gehen wir in eine Kneipe“, sagt Rogg. Die Region sei ein international vernetzter Standort, der Menschen aus aller Welt willkommen heiße. So steht es im Leitbild der Region Stuttgart, das die WRS 2012 angestoßen und an dem mehr als 200 Menschen aus verschiedenen sozialen Gruppen mitgearbeitet haben. „Danach wollen wir auch handeln.“ Dann fällt dem WRS-Chef doch noch eine Definition für die Tätigkeit eines Wirtschaftsförderers ein. „Eigentlich ist es Kommunikationsförderung“, sagt Walter Rogg. „Wir fördern Kommunikation zum richtigen Thema, zum richtigen Zeitpunkt, mit den richtigen Leuten.“