Am 24. September 1991 erscheint das Album „Nevermind“. Es liefert den Soundtrack einer Generation und macht Nirvana zu den Posterboys des Grunge. Hinter den Reglern sitzt damals Butch Vig. 30 Jahre später erinnert sich der Produzent an die Nachwirkungen dieser denkwürdigen Platte.

Stuttgart - In den frühen Neunzigern tut sich etwas in Seattle im pazifischen Nordwesten der USA. Als Gegenreaktion auf die überproduzierten, glatten Heavy-Metal- und Glam-Rock-Alben der Achtziger blubbert eine neue Ursuppe im Akkord neue Bands an die Oberfläche. Sie alle spielen etwas, das später mehr oder weniger glücklich als Grunge bezeichnet werden soll: Bewusst rohe, unpolierte Rockmusik mit Punk-Ethos und Independent-Charakter, gespielt von Typen in zerschlissenen Jeans und weiten Flanellhemden, die sich existenzielle, gesellschaftskritische, von Themen wie Angst oder Depressionen beherrschte Texte von der Seele schreiben.