Für den Abschluss der Jubiläumswoche an der Universität Hohenheim hat der Künstler Kurt Laurenz Theinert eine Lichtkunst-Projektion entworfen.

Psychologie/Partnerschaft: Nina Ayerle (nay)

Stuttgart - Erst war nur ein lauter Knall zu hören. Dann flackert auf den Mauern des Schlosses Hohenheim ein Vulkanausbruch auf. Untermalt mit Musik, erzählte die Lichtshow die Geschichte des Tambora-Ausbruchs in Indonesien. Mit dieser Projektion am Samstagabend endete die einwöchige Jubiläumsfeier der Universität Hohenheim. Hunderte Besucher ließen sich das nicht entgehen und schauten sich bei Einbruch der Dunkelheit die Show vom Park der Universität aus an.

 

Mit dem Vulkanausbruch beginnt auch die Geschichte Hohenheims

Doch was hat ein Vulkanausbruch im Jahr 1815 mit der Geschichte einer Universität am Rande der schwäbischen Landeshauptstadt zu tun? „Die Geschichte der Uni ist die Folge des ‚Sommers ohne Sonne’“, sagt der Künstler Kurt Laurenz Theinert. Der Vulkanausbruch im fernen Indonesien habe 1816 globale Auswirkungen gehabt: eine der größten Hungersnöte in Europa.

Zwei Jahre später wurde die Universität Hohenheim gegründet, deren Entstehung Theinert zu Beginn seiner Bildershow aufnimmt und dann den Bogen zu den heutigen wissenschaftlichen Schwerpunkten der Uni wie Ernährung, Bienenkunde oder nachhaltige Landwirtschaft schlägt.

Anlässlich des 200-jährigen Bestehens hatte die Universität die Lichtkunstshow eigens bei Laurenz Theinert in Auftrag gegeben. Das Ergebnis sei „faszinierend“, sagt Johanna Lembens-Schiel, Koordinatorin der Jubiläumswoche.

Rekor zieht eine positive Bilanz nach einer Woche Feierlichkeiten

Jubiläumsbrot, Jubiläumswein, Einführung in die Bienenkunde, populärwissenschaftliche Vorträge, Alumni-Bankett, ein Studierendenmarkt, Musik, Theater – anlässlich des runden Geburtstags hatte die Universität ihren alljährlichen Tag der offenen Tür gleich zu einer ganzen Woche ausgeweitet und Besuchern einen Einblick in die Welt der Universität und deren Forschung ermöglicht. Die Resonanz? „Ein voller Erfolg. Wir hatten eine fulminante Festwoche“, schwärmt Unirektor Stephan Dabbert. Studenten, Mitarbeiter, Anwohner und sogar Vertreter der Politik – so viele Menschen wie noch nie seien gekommen. Der letzte Tag, der Samstag, sei einer seiner persönlichen Höhepunkte gewesen: Angefangen von der Eröffnung am Morgen gemeinsam mit OB Fritz Kuhn bis hin zum Jazzkonzert am Abend mit der eigenen Concert Band im Innenhof des Schlosses. „Bei 200 Jahren, da kann man schon auch mal eine Woche feiern“, sagte Dabbert. „Aber am Montag arbeiten wir dann wirklich wieder normal.“

Die Concert Band füllt den Innenhof des Schlosses

Doch vorher ging der Tag der offenen Tür in eine Nacht der offenen Tür über. In diese führte am frühen Abend die Concert Band ein. Bereits Anfang des Jahres hatten dafür alle Musiker ihre Lieblingsklassiker aus dem Genre Filmmusik vorgeschlagen, von denen ein eigens gewähltes Gremium einige Lieder ausgewählt hatte. Im Anschluss durften die Fans der Band via soziale Netzwerke für ihr Lieblingslied stimmen. Sieger wurde der Titel von „Das Boot“, mit dem die Band dann auch den Abend eröffnete – vor einem bis auf den letzten Platz belegten Innenhof.

Birgit Popp-Kreckel, Anwohnerin der Universität, war begeistert von dem Tag: „Die Mischung war unglaublich toll. Die Vorträge, das kulturelle Programm – und das alles umsonst und draußen.“