Im Mittelalter wurden die Juden aus Spanien und Portugal vertrieben. Dieses historische Unrecht will Madrid jetzt sühnen. Die Nachfahren der Vertriebenen nehmen die Einladung an.

Korrespondenten: Martin Dahms (mda)

Madrid - Seit fünf Jahrhunderten warte ich“, sagt der französische Schriftsteller Pierre Assouline. Er will Spanier werden, nicht aus Not – er ist EU-Bürger und könnte „morgen nach Madrid ziehen“ –, sondern aus symbolischen Gründen: Er hat spanische Vorfahren, Juden, die 1492 aus ihrer Heimat auf der Iberischen Halbinsel vertrieben wurden. Sie träumten von der „Rückkehr nach Sepharad“: So hat Assouline sein jüngstes Buch genannt. Es handelt von diesem Traum, von der Verbundenheit, die viele der Nachfahren der Vertriebenen zu diesem fernen Heimatland bewahrten.