Nora Baur und Viktoria Wild aus der Leonberger Judoschule Roman Baur gewinnen bei den Weltmeisterschaften der Senioren in Fort Lauderdale den Titel.

Leonberg - Nora Baur, die in der Altersstufe 35-39 Jahre (bis 63 Kilogramm) startete, hatte gegen die Britin Heidi Park im ersten Kampf keine großen Probleme und gewann nach knapp einer Minute mit einem Schulterwurf. Im zweiten Kampf gegen die starke Französin Ludivine Javelle musste sich die zweifache Mutter schon mehr anstrengen. Javelle war etwas aktiver, ihre Hüftwurfangriffe kamen jedoch nicht zwingend genug. Baur konterte zweimal den Angriff der Französin und stand im Finale der Russin Olga Adeeva gegenüber.

 

Die Leonbergerin ließ die Russin nicht zu ihrem Griff kommen und setzte ihren starken Linksgriff durch. Mit einem Hüftwurf ging Baur dann mit einer kleinen Wertung in Führung, die baute sie noch mit einer kleinen Strafe aus, die ihre Gegnerin wegen Passivität erhielt. Nora Baur verteidigte dann diese Führung und wurde neun Monate nach der Geburt ihres zweiten Kindes und einer langen Wettkampfpause, erneut Weltmeisterin.

Dreimal gegen die gleiche Gegnerin

Viktoria Wild tat es dann ihrer Trainingspartnerin gleich und schnappte sich Gold in der Altersklasse 30-34 Jahre (bis 78 Kilogramm). Die Gerlingerin hatte mit der Inderin Jyoti Jyoti allerdings nur eine Gegnerin. Gekämpft wurde deshalb nach dem System „Best of 3“. In der ersten Begegnung war die Deutsche klar dominant. Jyoti lag nach zwei Strafen schnell hinten. 30 Sekunden vor Schluss versuchte Wild nochmals zu werfen und wurde dann von der Inderin gekontert. Um im Rennen zu bleiben musste ein Sieg im zweiten Kampf her. Diesmal machte es die Judoka besser. Erneut zwei Strafen gegen Jvoti brachten die Entscheidung. Im dritten und entscheidenden Kampf nutzte Viktoria Wild dann eine Konterattacke ihrer Gegnerin und gewann mit einem Fußwurf den Titel.

Bei Trainer Roman Baur war es tags zuvor nicht wie geplant gelaufen. In der Altersstufe 44-49 Jahre (bis 73 Kilogramm) hatte er eigentlich ein gutes Los. Sein erster Gegner, der Brasilianer Jairo Queiroz schien nicht so stark zu sein, war aber schwer zu werfen. Baur lag mit einem kleinen Vorteil nach einer Strafe gegen seinen Kontrahenten in Führung und hatte den Brasilianer gut im Griff.

Kurz vor Kampfende setzte der Brasilianer aber alles auf eine Karte und setzte eine für Europäer unorthodoxe Technik ein. Baur konnte einem Armhebel nicht mehr entrinnen und musste aufgeben. Da der Brasilianer den nächsten Kampf verlor, flog Baur endgültig aus dem Turnier.