Die Judo-Kämpferin aus Leonberg ist beim European Cup der U 21 in Berlin die beste Deutsche in ihrer Gewichtsklasse – und hat berechtigte Hoffnungen auf ein EM-Ticket.
Beim European Cup der U-21-Judoka in Berlin war die Leonbergerin Coco Baur eine der 544 Athleten aus 34 Nationen – und sie überzeugte. Im Starterfeld bis 70 Kilogramm ging die 18-Jährige allerdings zu locker in den ersten Kampf gegen Karen Ehmsen aus Dänemark und wurde fast geworfen. Dann aber besann sich die deutsche Nummer 104 der Weltrangliste auf ihre Stärken und warf Ehmsen mit zwei Hüftwürfen aus dem Turnier.
Auch gegen die Spanierin Aitana Sala Cano erwischte Coco Baur einen schwachen Moment und kassierte eine kleine Wertung gegen sich – doch gleich danach gelang der Leonbergerin ein Hüftwurf und sie hielt die Spanierin fest. Damit zog Coco Baur ins Viertelfinale ein.
Im Kampf der letzten Acht traf sie auf die Französin Ilona Depri, die in der Weltrangliste auf Platz 26 notiert ist und die die Deutsche vor zwei Jahren schon sehr deutlich geschlagen hatte. Diese Begegnung in Berlin verlief ausgeglichen, nach der regulären Kampfzeit stand es unentschieden – jedoch lag Baur mit zwei Bestrafungen wegen Passivität hinten. Sie kämpfte noch zweieinhalb Minuten gut mit, erhielt nach insgesamt 7:30 Minuten jedoch die dritte Bestrafung wegen Passivität und musste folglich in die Trostrunde.
Die Münchnerin Leya Winter war dort die erste Gegnerin und die machte es der Judoka aus Leonberg schwer, doch Coco Baur gewann am Ende souverän mit drei kleinen Wertungen. Hätte die 18-Jährige danach die Rumänin Alexia Usurelu besiegt, hätte sie um Platz drei gekämpft – doch hätte, hätte, Fahrradkette. Usurelu traf Baur bei einem Selbstfallwurf mit dem Knie am Kopf, die Deutsche war kurz benommen und lag flugs im Haltegriff. Aus der Traum. Immerhin war Coco Baur mit Rang sieben die beste Deutsche in dieser Gewichtsklasse und kann sich deshalb noch berechtigte Hoffnungen auf eine EM-Nominierung machen.
Bei den deutschen Veteranenmeisterschaften in Bochum startete der Leonberger Judo-Trainer Toralf Kummelt – und kehrte mit einer Goldmedaille zurück. In seiner Kategorie M 2 (35 bis 39 Jahre) bis 73 Kilogramm war sein erster Gegner Sebastian Eller-Freericks vom Wedeler TuS. Nach einer Minute beförderte der Leonberger den Hamburger auf die Matte und traf in der zweiten Begegnung Dimitrij Zajcev vom Club Höxter. Auch mit ihm fackelte Kummelt nicht lange und legte seinen Gegner nach knapp zwei Minuten mit einem Fußwurf auf die Matte.
Erst der Finalgegner machte dem Judo-Trainer das Leben schwer. Gegen Oleksandr Onishchenko vom JC Heidelberg stand es nach Ablauf der regulären Kampfzeit 0:0 – bei den Veteranen geht es nicht in die Verlängerung, sondern die Kampfrichter entscheiden, wer der aktivere Kämpfer war. Alle drei entschieden sich für Kummelt, der damit mit dem DM-Titel 2025 nach Leonberg heimkehrte.